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Nach Wahlschlappe: Rendi-Wagner will "Weg der Menschlichkeit weitergehen"

Die SPÖ musste unter Pamela Rendi-Wagner eine schwere Wahlschlappe hinnehmen.
Die SPÖ musste unter Pamela Rendi-Wagner eine schwere Wahlschlappe hinnehmen. ©APA/ROBERT JAEGER
Trotz der schweren Wahlniederlage bei der Nationalratswahl will SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner weiter machen.
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Erste Hochrechnung zur Nationalratswahl

"Heute ist eine Zwischenstation, der Weg geht weiter", sagte sie in einer ersten Reaktion im SPÖ-Festzelt in der Löwelstraße. "Es ist der Weg der Menschlichkeit, den wir gemeinsam weitergehen werden."

Rendi-Wagner will in der SPÖ weitermachen

Die SPÖ habe im Wahlkampf die richtigen Themen gesetzt, befand Rendi-Wagner: "Die Richtung stimmt, wir gehen weiter."

Rendi-Wagner sprach angesichts der Hochrechnungen wie zuvor Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda von einem "Zwischenergebnis". Jedoch sei es "nicht das was wir uns gewünscht haben und wofür wir in den letzten Wochen gekämpft haben", räumte sie ein. "So ehrlich muss man sein."

Dank an ihre Unterstützer

Bei den Anhängern im Festzelt bedankte sich die Spitzenkandidatin für die Unterstützung. "Ihr wart großartig", rief sie ins Publikum. Ein Danke richtete sie auch allen Wählerinnen und Wählern aus. Überzeugt zeigte sie sich, dass im Wahlkampf der SPÖ die richtigen Themen angesprochen wurden. "Es waren die richtigen Themen, es sind die richtigen Themen - und es werden die richtigen Themen sein", verwies Rendi-Wagner auf die Zukunft. "Ich freue mich, den Weg mit euch weiter zu gehen!", sagte sie bevor zum wiederholten Mal die Gute-Laune-Wahlkampfhymne "Gleich und verschieden" von Alf & DJ Mike erklang.

Zweite SPÖ-Schlappe unter Rendi-Wagner

Ihre zweite große Wahlschlappe erlebte die - 2018 nach Christian Kerns Rücktritt eingesprungene - SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei dieser Nationalratswahl. Mit etwas unter 22 Prozent (laut Hochrechnungen) fiel die SPÖ nicht nur noch tiefer ins historische Nationalratswahl-Tief - sondern unterbietet auch noch das bei der EU-Wahl im Mai erlittene schlechteste Bundeswahl-Ergebnis von 23,89 Prozent.

Zum ersten Mal seit 53 Jahren landete die SPÖ heute zum zweiten Mal hintereinander auf Platz 2. Aber immerhin blieb ihr Platz 3 hinter der FPÖ erspart - aber nur, weil dieser Ibizagate und Spendenaffäre schwere Einbußen bescherten. Die SPÖ konnte davon nicht profitieren - dafür die ÖVP. Und so liegt die SPÖ weit wie nie zuvor - um gut 15 Prozentpunkte laut Hochrechnung - hinter der ÖVP.

SPÖ als Regierungspartei fraglich

Der SPÖ mit Rendi-Wagner - die dies im Wahlkampf unerschütterlich vorgebetet hatte - ist es nicht gelungen, "das Ruder herumzureißen" und doch als "stärkste Partei" durchs Ziel zu gehen. Angesichts der - überraschenden - türkis-grünen Mehrheit ist es auch fraglich, ob die SPÖ wieder Regierungspartei wird - die sie doch immerhin 61 Jahre seit 1945 war.

Vom Stimmenanteil ist die SPÖ jetzt nicht einmal mehr halb so groß wie 1979, als Bruno Kreisky den Spitzenwert von 51,03 Prozent holte. Seither gab es nur zweimal (1995 und 2002) ein deutliches und 2017 ein schmales Plus für die Sozialdemokratie.

(APA/Red)

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