Nach Mord an Ehefrau in Wien-Donaustadt: Verdächtiger erhebt Vorwürfe gegen Polizei

Der Mordverdächtige behauptet, er sei nach seiner Festnahme von einer Beamtin des Landeskriminalamts gegen seinen erklärten Wunsch zu einer Beschuldigteneinvernahme ohne anwaltlichen Beistand gedrängt worden. Bei der Vernehmung soll die Kriminalistin den 53-Jährigen dann unter Druck gesetzt und eine falsche Protokollierung vorgenommen haben. Astrid Wagner, die nunmehrige Verteidigerin des Mannes, hat jetzt die Beamtin wegen Amtsmissbrauch-Verdachts bei der Staatsanwaltschaft anzeigt, wie der APA am Freitag von Behördenseite bestätigt wurde.
Mordverdächtiger erhebt Vorwürfe gegen Wiener Kriminalistin
Der 53-Jährige – er soll unmittelbar vor der ihm vorgeworfenen Tat von einem außerehelichen Verhältnis seiner Ehefrau erfahren haben – war um 2.20 Uhr im Einfamilienhaus des Paares festgenommen worden. Er wurde zur Befragung ins Landeskriminalamt überstellt, wo er seinen Anwalt telefonisch zu kontaktieren versuchte, diesen gegen 5.00 Uhr aber nicht erreichen konnte. Ihm wurde darauf ein weiteres Telefonat mit dem anwaltlichen Journaldienst gestattet. Dabei wurde ihm seinen Angaben zufolge nahe gelegt, ohne seinen Vertrauensanwalt nicht auszusagen. Er sei daher davon ausgegangen, dass seine Vernehmung erst stattfinden wird, wenn der Anwalt wieder erreichbar ist.
Mit der Bemerkung, ein Anwalt könne ihm “nicht helfen”, soll die Kriminalistin dessen ungeachtet die Befragung vorgenommen haben. Auf sein Aussageverweigerungsrecht sei er nicht aufmerksam gemacht worden, behauptet der Krankenpfleger, der bis dahin noch nie mit der Polizei zu tun gehabt hatte. Der 53-Jährige behauptet in der eingebrachten Sachverhaltsdarstellung weiters, die Polizistin habe fälschlicherweise protokolliert, er habe seine Frau unter Wasser gedrückt, obwohl er das nicht ausgesagt hätte.
(APA/Red)
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