Nach brutaler Attacke am Feldkircher Bahnhof: Schwer verletzte Skifahrer fordern Gerechtigkeit

Der Vorfall, der sich im Februar auf einem nächtlichen Bahnsteig in der Montfortstadt zugetragen hat, sorgte für Schlagzeilen. Vier Wintersportler aus Vorarlberg kehrten von einem Skitag in St. Anton zurück und warteten gegen 1 Uhr früh am Bahnhof.
Drei der Skifahrer wurden von fünf bis sechs Jugendlichen angegriffen, bei der Schlägerei wurden sie teilweise schwer verletzt. Nach Tritten ins Gesicht trug ein Lustenauer Manager einen Nasenbeinbruch davon, es folgten zwei Operationen und Folgeschäden.
Strafverfahren gegen einen Verdächtigen eingestellt, da bereits in anderer Causa verurteilt
Bei den fünf bis sechs Jugendlichen handelte es sich um junge Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren, aus Syrien oder Afghanistan, wie Opferanwalt Dr. Stefan Denifl gegenüber VOL.AT ausführt. "Gegen einen der Tatverdächtigen wurde das Strafverfahren eingestellt, weil dieser schon zu einer teilbedingten Haftstrafe im Ausmaß von 18 Monaten in einer anderen Angelegenheit verurteilt wurde. Einem weiteren Tatverdächtigen wurde eine Zahlung eines Bußgeldes angeboten", informiert der Strafverteidiger.
Kritik an mangelhafter Videoüberwachung
Beim Eintreffen der Polizei seien nur die Skifahrer vor Ort gewesen, die Jugendlichen seien geflüchtet. Trotz Videoüberwachung des Bahnhofes seien aber die Tathandlungen darauf nicht ersichtlich. Anhand von Videoüberwachungen der Bahnhofshalle sei es aber gelungen, Fahndungsblätter zu erstellen und drei Beschuldigte ausfindig zu machen.
"Öffentliche Plätze besser überwachen"
Denifl fordert genau aus diesem und ähnlichen Gründen verstärkte Videoüberwachung: "Trotz erfolgreicher Fahndung nach den Tatverdächtigen ist es schwierig, den jeweils Einzelnen die Taten und Verletzungen zuzuordnen, da kein Bildmaterial vorhanden ist. Es wäre daher aus Sicht des Opferschutzes wichtig, öffentliche Plätze wie Bahnhöfe (auch Bahnsteige) mit Videoüberwachung auszustatten, damit nicht nur die Täter ausgeforscht, sondern auch die Tat selbst dokumentiert ist. Auch in diesem Fall war es schwierig, die Verletzungen den einzelnen Tätern zuzuordnen und ist es aus den oben geschilderten Gründen letztlich nur dazu gekommen, dass ein Strafantrag gestellt wurde und eine Hauptverhandlung stattfindet."

Natürlich sei es laut dem Juristen auch wünschenswert, dass an derartigen Orten auch Sicherheitskräfte vorhanden sind, die auch rechtzeitig einschreiten oder die Polizei alarmieren. Grundsätzlich seien Securitys bei der ÖBB beschäftigt, in diesem Fall sei jedoch niemand eingeschritten.
Schwierige Situation im Umgang mit jugendlichen Straftätern mit Asylstatus
"Gerade im Umgang mit straffällig gewordenen Jugendlichen mit Asylstatus ziehen sich die Verfahren oft in die Länge. Zumal eine Abschiebung von jungen Straftätern nach Syrien oder Afghanistan schwierig ist. Gerade junge Männer aus diesen Ländern sind oft wenig bis gar nicht integriert. Das liegt auch an den fehlenden Perspektiven oder dass sie weder eine Schule besuchen, noch einem Job nachgehen können. Ohne geregelten Alltag kommt es in jenen Gruppen zu Gewaltausbrüchen", führt der Vorarlberger Vorstand der Opferschutzhilfe "Weisser Ring" zusätzlich aus. Die Verhandlung findet heute Donnerstag statt.
(VOL.AT)
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