Nach anonymer Anzeige: Happy End für "Kobler Bäck"

Jahrelang hatte der "Kobler Bäck" hauseigenes Holzofenbrot im Sortiment. Doch dann flatterte eine anonyme Anzeige wegen Rauchbelästigung ins Haus. Das Erneuern des Ofens wäre mit Investitionen von mindestens 40.000 Euro nicht rentabel gewesen. Der Bäcker sprach damals von einem "Schock". Doch die Ofenbauerinnung hilft dem Koblacher Bäcker nun aus der Klemme.
Seit rund zwei Wochen ist in Koblach der Holzofen aus. Der 20 Jahre alte Backofen des "Kobler Bäck" musste nach einer anonymen Anzeige kalt gestellt werden. Er hatte zu viele Schadstoffe ausgestoßen.
Doch die Hafnerinnung nahm sich dem an - und baute im Rahmen eines Lehrlingsprojektes einen neuen Holzofen für den Koblacher Bäcker.

Neun Lehrlinge arbeiten am Ofen
Ein Betrieb in Ludesch: Neun Lehrlinge der Innung arbeiten tagelang an einem neuen Backofen. "Das Besondere an diesem Ofen ist ein Gewölbe. Es ist schon 200-300 Jahre alt. Das haben schon die alten Römer gemacht", so Hubert Ratz, Innungsmeister Egg gegenüber "Vorarlberg heute". Ganz wichtig sei, dass beim Brotbacken die Hitze von oben - und beim Gewölbe auch seitlich zum Brot kommt.

In den letzten Jahren sind die Öfen wegen schlechter Umweltwerte immer wieder in die Kritik geraten. Harald Müller, der Geschäftsführer von Müller-Ofenbau erklärt, worauf beim neuen Ofen geachtet werden muss: "Eine Situationsanpassung ist, dass man die Seehöhe von Koblach berücksichtigt, aber auch die Holzmenge, also die Leistung, die der Brotbackofen haben muss." Auch die Zuluft und die Geschwindigkeit im Ofen müssen berücksichtigt werden, so Müller.
Das Projekt soll auch ein Anreiz für den Nachwuchs sein. "Wir haben neun Lehrlinge in allen drei Lehrjahren. Und alle haben mitgemacht", sagt Bertram Müller, Hafnermeister aus Thüringen.

Wieso heißen Ofenbauer eigentlich Hafner?
Früher habe man einen Krug, also einen Hafen, auseinander geschnitten - und das seien die ersten zwei Kacheln gewesen, die man verbaut hat, erklärt Harald Müller in der Sendung. "Darum heißt der Beruf ,Hafner´." Das wiederum käme davon, dass der Töpfer im Mittelalter nicht bloß Krug und Hafen, sondern auch die Kachel für den Ofen gemacht hat.
Laut eines Beitrags auf der Facebook-Seite des "Kobler Bäck" muss der Holzofen nun noch vier Tage trocken geheizt werden. Er sei auf dem neuesten Stand der Holzverbrennung. "Dadurch können wir jetzt mit geringsten Emissionen Holzofenbrot backen." Am Faschingssamstag will der "Kobler Bäck" dann die ersten Holzofenbrötchen mit dem neuen Ofen verdienen.
(Red.)
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