Mühleberg: Konzern hält an Betrieb von AKW fest
Diese sollen den Betrieb des AKW über Juni 2013 hinaus sichern. Was sie kosten, ist offen. Klarheit erwartet die Konzernspitze vor Ende 2012, wie BKW-Verwaltungsratspräsident Urs Gasche am Mittwoch vor den Medien sagte. Die Kosten der Nachrüstung ist für die Wirtschaftlichkeitsrechnung eine wichtige Frage.
Kein Anlass für Abschaltung
Denn die BKW will an Mühleberg festhalten, so lange das AKW sicher und wirtschaftlich betrieben werde könne, betonte Gasche. Aus Sicht der Sicherheit gebe es keinen Anlass für einen sofortige Abschaltung. Das Werk sei zudem weiterhin wichtig für die Versorgungssicherheit und die Volkswirtschaft im Großraum Bern und Nordwestschweiz.
Konzern will AKW bis 2022 betreiben
Der Konzern geht nach wie vor davon aus, das AKW bis 2022 betreiben zu können. Müsste das Werk früher vom Netz, hätte das laut Gasche große finanzielle Konsequenzen: Bilanzierte Werte von 400 Millionen Franken (330 Millionen Euro) müssten abgeschrieben und die Rückstellungen um rund 200 Millionen erhöht werden. Zudem würden jährlich etwa 50 Millionen Gewinn fehlen.
Je länger das AKW betrieben werden könne, desto geringer sei der finanzielle Schaden, machte CEO Kurt Rohrbach deutlich. Er geht davon aus, dass die Nachrüstungen weniger als die 600 Millionen Franken kosten dürften, die man für Abschreibungen und Rückstellungen bräuchte. Eine genauere Schätzung wollte er aber nicht machen.
Kein Ersatz für rissigen Kernmantel
Die teuerste Maßnahme, ein Ersatz des rissigen Kernmantels, kommt für ihn nicht in Frage: “Das wäre unverhältnismäßig und wird auch von der Aufsichtsbehörde ENSI nicht gefordert.” Die BKW ist aber bereit, die vier bestehenden Zuganker zu ersetzen und zwei weitere einzubauen.
Anfang März hatten auch die Vorarlberger Grünen an Protesten gegen das AKW in Mühleberg teilgenommen.
(APA)
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