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Millionenerbin Engelhorn verteilt Vermögen: So wird es aufgeteilt

Eingesetzter Rat präsentierte Ergebnis - 25 Mio. Euro gehen an unterschiedlichste Initiativen
Eingesetzter Rat präsentierte Ergebnis - 25 Mio. Euro gehen an unterschiedlichste Initiativen ©APA
Marlene Engelhorn verteilt ihr Millionenerbe von 25 Mio. Euro auf 77 Organisationen, um Projekte in den Bereichen Klima, Wohnen, Gesundheit und Bildung zu unterstützen – ein Gremium von 50 Bürgerinnen und Bürgern entschied über die Aufteilung im Sinne gesellschaftlicher Vielfalt und langfristiger Wirkung. Auch zwei Vorarlberger Projekte erhalten Unterstützung.

Das Vermögen von Millionenerbin Marlene Engelhorn wird auf insgesamt 77 Organisationen verteilt. Die insgesamt 25 Mio. Euro gehen an Initiativen, die sich mit den Themen Klima und Umwelt, leistbares Wohnen, Gesundheit und Soziales sowie Integration und Bildung beschäftigen. Das von Engelhorn mit der Verteilung beauftragte Gremium "Guter Rat für Rückverteilung" will im Herbst auch einen Abschlussbericht veröffentlichen, wie es am Dienstag in einer Pressekonferenz hieß.

In Vorarlberg erhält die Straßenzeitung "marie" 52.500 Euro, 50.000 Euro gehen an den Verein "ZackPoing". Die Liste aller Organisationen:

Organisationsliste
Nr. Organisation Betrag
1AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser300.000 €
2Arche Herzensbrücken – Förderverein Kinder- und Jugendhospizarbeit522.800 €
3ARCHE NOAH738.400 €
4Arge für Obdachlose / Straßenzeitung Kupfermuckn52.550 €
5Ashoka gemeinnützige GmbH Österreich / Generation Changemaker220.000 €
6Attac Österreich1.070.400 €
7BEIGEWUM – Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen60.000 €
8BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben172.000 €
9bOJA – bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit421.000 €
10Bundesverband Gemeinwohl-Ökonomie Österreich510.000 €
11Caritas der Diözese Graz-Seckau / Megaphon52.550 €
12Caritas der Erzdiözese Wien / Suppenbus - Canisibus40.800 €
13Caritas Österreich / Menschen mit Behinderungen156.000 €
14COURAGE* – Beratungsstellen540.000 €
15Diakonie Österreich / Alter und Betreuung530.400 €
16Diakonie Österreich / Lobbyarbeit für Integration282.000 €
17Die Armutskonferenz578.400 €
18die möwe – Kinderschutz gemeinnützige GmbH200.000 €
19Diskurs. Das Wissenschaftsnetz84.000 €
20Frauenhaus Klagenfurt60.000 €
21FREI.Spiel – Freiwillige für Kinder200.000 €
22GASTARBEITER*INNEN DENKMAL „GASTARBAJTERI“50.400 €
23habiTAT150.000 €
24Hunger auf Kunst & Kultur108.000 €
25IG-Demokratie100.000 €
26IG24552.000 €
27INIGBW- Initiative Gemeinsam Bauen & Wohnen150.000 €
28InterACT162.400 €
29kaz. – Kärntner Allgemeine Zeitung52.550 €
30Kicken ohne Grenzen72.000 €
31Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern860.000 €
32Klimadashboard40.000 €
33KONTEXT Institut460.000 €
34Land schafft Leben418.400 €
35Lebenshilfe Österreich210.000 €
36MIG MIETER-INTERESSENSGEMEINSCHAFT ÖSTERREICHS50.000 €
37Momentum Institut1.226.000 €
38Naturschutzbund Österreich1.632.400 €
39neunerhaus1.590.000 €
40Österreichische Kinderfreunde Bundesorganisation224.000 €
41NOYB – European Center for Digital Rights452.000 €
42Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung222.000 €
43Österreichischer Bergrettungsdienst – Bundesverband406.000 €
44Österreichischer Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV)243.200 €
45Österreichischer Gehörlosenbund – ÖGLB314.000 €
46PeriFeri368.000 €
47Philharmonie Salzburg200.400 €
48pro mente Austria196.400 €
49pro mente Austria / Inklusion im Fußball70.400 €
50Pro Rare Austria210.000 €
51Reporter ohne Grenzen210.400 €
52Schule im Aufbruch Österreich936.000 €
53Service-Center ÖGS.barrierefrei312.000 €
54SPIELERPASS78.400 €
55Stiftung COMÚN100.400 €
56SOL52.550 €
57Straßenzeitung Apropos52.550 €
58Tax Justice Network520.000 €
59Teach For Austria gGmbH924.000 €
60Together232.000 €
61Verein Frauenhaus Villach60.000 €
62Verein Frauenhäuser Steiermark120.000 €
63Verein Kinderhilfswerk329.000 €
64Verein Lavanttaler Frauenhaus60.000 €
65Verein M.U.T.350.000 €
66Verein Oberkärntner Frauenhaus60.000 €
67Verein Projekt Integrationshaus340.000 €
68Verein Sand & Zeit / Straßenzeitung AUGUSTIN52.550 €
69Verein Yetis Bacim100.000 €
70marie - die Vorarlberger Straßenzeitung52.550 €
71Vielmehr für Alle!146.000 €
72Vienna Hobby Lobby192.000 €
73Volkshilfe Österreich538.000 €
74wahlkabine.at342.800 €
75Wiener Forum für Demokratie und Menschenrechte240.000 €
76Wikimedia Österreich80.400 €
77World Inequality Lab640.000 €
78Zack&Poing50.000 €
79[um]bruch:stelle140.000 €
8020er - Die Tiroler Straßenzeitung52.550 €

Bürgergremium entscheidet über Verteilung

Über die öffentlichkeitswirksame Verteilung des Vermögens Engelhorns entschied einzig und allein das Gremium, ein Rat aus 50 Bürgerinnen und Bürgern, wobei Diversität eine wichtige Rolle spielte. Dieser soll "ein Abbild der österreichischen Gesellschaft darstellen", wie Projektleiterin Alexandra Wang betonte. Bei der Verteilung seien Fragen im Mittelpunkt gestanden wie jene nach der Seriosität der Organisationen und wie man das Geld so einsetzen könne, dass es langfristig wirkt.

Langfristige Unterstützung statt einmaliger Spende

Die exakt 24,9 Mio. Euro sollen nicht auf einen Schlag verteilt werden, sondern über mehrere Jahre hinweg, betonte Wang. Damit wolle man eine gewisse Planbarkeit für die unterstützten Initiativen sicherstellen. Engelhorn selbst sprach bei der Pressekonferenz nicht. Sie wollte sich bewusst völlig heraushalten und dem Rat "nicht die Show stehlen", wie es bei der Pressekonferenz hieß. Die Millionenerbin selbst plant, ins Erwerbsleben einzusteigen.

In einem schriftlichen Pressestatement meinte Engelhorn wenig später zum Ergebnis: "Ein Großteil meines geerbten Vermögens, das mich durch meine Geburt in eine Machtposition gehoben hat, die jedem demokratischen Grundsatz widerspricht, wurde nun im Einklang mit demokratischen Werten rückverteilt." Unterstützt werden renommierte große Organisationen, aber auch kleine und recht unbekannte Initiativen.

Von großen Hilfsorganisationen bis zu kleinen Initiativen

Auf der Liste finden sich unter anderem Hilfsorganisationen wie die Caritas, die Diakonie und die Volkshilfe, Frauenhäuser und Straßenzeitungen, Reporter ohne Grenzen, Feuerwehren, das Momentum Institut, die IG-Demokratie und wahlkabine.at. Auch die von Sebastian Bohrn Mehna gegründete Stiftung COMÚN wird unterstützt. Die ganze Liste ist auf der Website http://guterrat.info abrufbar.

(APA)

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