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Maul- und Klauenseuche: Neue Verordnung kommt

MKS: Gesundheitsministerium mit neuer Verordnung. Im Bild: Ressortchefin Korinna Schumann (SPÖ).
MKS: Gesundheitsministerium mit neuer Verordnung. Im Bild: Ressortchefin Korinna Schumann (SPÖ). ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist weiter Thema. Nun steht eine neue Verordnung vor der Tür.
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Im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) gilt ab Montag eine neue Verordnung des Gesundheitsministeriums, mit der die bestehenden Importbeschränkungen gezielt angepasst werden. Konkret wird das bisher flächendeckende Einfuhrverbot laut Mitteilung vom Samstag für bestimmte tierische Produkte aus Ungarn auf jene Gebiete beschränkt, die gemäß EU-Seuchenrecht als Schutz-, Überwachungs- oder weitere Sperrzonen ausgewiesen sind. Bedenken kamen aus dem Burgenland.

Mehrere Produktgruppen betroffen

Betroffen vom Einfuhrverbot bleiben weiterhin folgende Produktgruppen aus den genannten Restriktionsgebieten: lebende Tiere empfänglicher Arten, frisches Fleisch und Rohmilch, Gülle und Stallmist sowie Wildbret, Wild in der Decke und Jagdtrophäen. Diese Maßnahmen seien Teil eines umfassenden Vorsorgekonzepts, das Österreich in enger Abstimmung mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), den Nachbarstaaten und der Europäischen Kommission umsetze. Ziel bleibe es, die Einschleppung der hochansteckenden Tierseuche auf österreichisches Staatsgebiet zu verhindern, hieß es in einer Aussendung.

Die Veterinärbehörden in Ungarn und der Slowakei hätten zwischenzeitlich intensive Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung ergriffen. Die aktuelle Lageeinschätzung erlaube es daher, das Importverbot "geografisch zu differenzieren" - unter Beibehaltung eines hohen Schutzniveaus, wie das Ministerium betonte.

Verstärkte Grenzkontrollen nicht vorüber

Unverändert aufrecht bleiben die verstärkten Grenzkontrollen, die vorübergehende Schließung kleinerer Grenzübergänge sowie die strengen Biosicherheitsvorgaben für Betriebe. Auch die wöchentlichen flächendeckenden Beprobungen in der Überwachungszone sowie die risikobasierten Untersuchungen in der erweiterten Sperrzone werden fortgeführt.

Indes bewertet die AGES die epidemiologische Lage weiterhin laufend. Die Umsetzung aller Schutzmaßnahmen erfolge in enger Abstimmung mit den zuständigen Ministerien, den Landesbehörden und der Europäischen Kommission, betonte das Gesundheitsministerium.

Kritik aus Burgenland

Bedenken kamen aus dem Burgenland. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) und Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich (ÖVP) forderten in einer gemeinsamen Aussendung "die Verschiebung von geplanten Lockerungen bei der Einfuhr von Tieren und tierischen Produkten" aus Ungarn und der Slowakei "mindestens bis zum Ende des Osterreiseverkehrs". Die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums würde Kontrollen an den Grenzen "de facto unmöglich" machen, hieß es. "Das ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu verantworten", betonte Haider-Wallner. Für Berlakovich kommt die Entscheidung vor der Osterwoche "eindeutig" zu früh. "Wir müssen alles tun, damit die Seuche nicht auf Österreich übergreift", so der frühere Landwirtschaftsminister.

An der Grenze wäre die genaue Herkunft kaum zu kontrollieren, gaben Haider-Wallner und Berlakovich zu bedenken. "Die neue Regelung würde die Kontrollen in einer kritischen Phase im Kampf gegen die Seuche ad absurdum führen", zeigte sich die Grünen-Politikerin überzeugt. Sie verwies darauf, dass der jüngste Fall von Maul- und Klauenseuche in der Slowakei erst vor einer Woche festgestellt wurde. "Die Seuche ist in der Slowakei und Ungarn nicht gestoppt. Vorschnelle Lockerungen sind jetzt das Letzte, was wir brauchen."

(APA/Red)

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