Maria Nachbaur - Gratulation zum 90. Geburtstag

Ein Bruder fiel im Krieg, und eine Schwester verlor sie bei einem Unfall. Nach der Schulzeit arbeitete Maria in der Fabrik, bis sie zum Arbeitsdienst nach Berlin einberufen wurde. Als ihre Mutter erkrankte, durfte sie zur Betreuung nach Hause, doch bevor sie ein weiteres Mal nach Deutschland hätte gehen müssen, hat sie 1945 geheiratet und ist zu ihrem Mann Benedikt Nachbaur, nach Fraxern gezogen.

Maria wurde Mutter von vier Mädchen, half ihrem Mann in dessen Schreinerei und in der Landwirtschaft, und verdiente durch jahrelange Heimarbeit ein Zubrot für ihre Familie. Nach dem Tod ihres Mannes 1985, ist Maria öfters nach Lourdes gereist, hat an verschiedenen Veranstaltungen der Pensionisten teilgenommen und war regelmäßig bei Maria-Ausflügen mit dabei. In den vergangenen Jahren hatte sie zwei größere Operationen und 2003 einen Verkehrsunfall im Dorf, bei dem sie schwer verletzt wurde. Bis vor zwei Jahren konnte sie noch zu Fuß zum täglichen Kirchgang, der ihr sehr wichtig war. Ihre große Leidenschaft aber war das Stricken, und so hat sie über etliche Jahre ihre in­zwischen zwölf Enkel und elf (bald zwölf) Urenkel mit einigen hundert Paar Socken versorgt, was ihr heute bedauerlicherweise nicht mehr möglich ist.

Maria fühlt sich gesundheitlich recht wohl, macht sich ihr Frühstück selbst, und benötigt auch beim Anziehen keine Hilfe. Ansonsten wird sie von ihren Töchtern abwechselnd betreut, die ihrer Mutter für ihre Bescheidenheit und Zufriedenheit sehr dankbar sind. Maria geht noch regelmäßig jeden Dienstag zum Jassen, sieht gern fern, liest täglich ihre Zeitung, interessiert sich für Politik, Sport, Gott und die Welt, und hat noch so manchen Witz auf Lager. Am schönsten aber findet Tochter Erika, dass sie auch heute noch täglich von ihrer Mama lernen kann.

Und so feiert die ganze Familie am Samstag im Gasthaus ein großes Fest für die Jubilarin, wünscht ihr alles Gute und, dass ihr eigener Wunsch in Erfüllung geht: „A wile gsund leaba möcht i halt no!“ In diesem Sinne, herzlichen Glückwunsch.

Quelle: VN