Lustenauer Schule boykottiert Notenzwang

Mit diesem Schuljahr wurden an Volksschulen ab dem zweiten Semester der 2. Klasse wieder verpflichtend Ziffernnoten eingeführt. Die Maßnahme der ÖVP-FPÖ-Regierung war hoch umstritten, im Regierungsprogramm von Türkis-Grün wird sie allerdings nicht infrage gestellt. Nachdem eine Elterninitiative aus Vorarlberg mit der Petition "Nein zum Notenzwang" dagegen mobil machte, boykottiert nun auch eine Volksschule in Lustenau den Ziffernnotenzwang.
Schule pfeift auf Ziffernnoten
Lehrer beschlossen dort gemeinsam mit den Eltern, dass sie die Verordnung ignorieren und stattdessen alle Kinder der 2. und 3. Schulstufe mit "Gut" bewerten. Damit solle vor allem eine Diskussion angeregt werden, so die Volksschullehrerin Birgit Sieber-Mayr gegenüber ORF Vorarlberg.Sie hofft auf Gespräche mit der Bildungsdirektion, auch mit den Eltern.
Sanktionen für Direktor
Reagiert hat die Bildungsdirektion bereits, und zwar mit dienstrechtlichen Konsequenzen für den Direktor. Falls die Schule die Aktion wirklich durchzieht, wäre der Direktor dafür verantwortlich, sagt Schulqualitätsmanagerin Susanne Speckle. Ob die Verordnung pädagogisch gesehen das beste Vorgehen ist, darüber könne man sich streiten, es sei aber trotzdem die Pflicht des Direktors diese umzusetzen. Mit welchen Sanktionen der Direktor konkret rechnen muss, könne im Moment aber noch nicht gesagt werden.
Direktor Christoph Wund sagt im Gespräch mit ORF Vorarlberg, er unterstütze die Aktion seiner Schule, nicht aber den Regelverstoß. Er sei aber auch der Meinung, dass ein Zeichen gesetzt werden müsse.
Der Verein “Gemeinsam Zukunft Lernen” hat eine Petition gegen Notenzwang an Schulen gestartet. Interview mit Simone Flatz, Obfrau des Vereins.
Wolfgang Türtscher, Obmann der ÖAAB-Lehrer, sieht die Petition und deren Ziel kritisch.
(Red.)
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