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Land Vorarlberg will Bevölkerung für Blackout-Fall rüsten

Vorarlberger müssten bei großflächigem Stromausfall dank der Illwerke-Wasserkraftwerke wohl nur 72 Stunden ohne Strom überstehe
Vorarlberger müssten bei großflächigem Stromausfall dank der Illwerke-Wasserkraftwerke wohl nur 72 Stunden ohne Strom überstehe ©VOL.AT
Die Vorarlberger Bevölkerung soll im Fall eines Blackouts vorbereitet sein.
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Die Landesregierung mahnt die Eigenvorsorge an, den Gemeinden kommt im Krisenfall eine wichtige Rolle zu. Die Einsatzkräfte könnten im Notfall nicht jedem Einzelnen helfen, es gelte das Prinzip der eigenverantwortlichen Selbsthilfe, so die Verantwortlichen am Dienstag. Eine Hilfestellung zur persönlichen Notfallplanung geht nun in Form einer neuen Broschüre an alle Haushalte.

"Passieren kann's immer"

Vorarlberg befindet sich dank der Wasserkraftanlagen der Illwerke in einer "außergewöhnlichen, komfortableren Position", sollte es zu einem großflächigen, längerfristigen Stromausfall kommen. Die Kraftwerke wären zu einem sogenannten "Schwarzstart" in der Lage, die Illwerke könnten dann binnen Stunden einen Inselbetrieb aufbauen. "Vorarlberger Haushalte und Wirtschaft gehen im Ernstfall vor. Das können wir, weil wir Eigentümer des Unternehmens sind", verdeutlichte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), der darum bat, die Broschüre und die darin enthaltenen Anweisungen ernst zu nehmen, denn: "Passieren kann 's immer".

Höchstens 72 Stunden ohne Strom

Während sich andere Gebiete wie für einen "14-tägigen Campingausflug" rüsten müssen, hätten Vorarlberger laut Analyse höchstens 72 Stunden keinen Strom, so der Experte Anton Gögele, "danach muss man weitere vier Tage lang mit Unterbrechungen der Stromversorgung rechnen".

Gut vorbereitete Haushalte seien im Ernstfall sehr wichtig. Es gehe darum, zu verstehen, wie breit die Auswirkungen eines Blackouts seien, aber auch um Notfallpläne und Checklisten, betonten Wallner, Sicherheitslandesrat Christian Gantner und Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann.

Mögliche Folgen eines Blackouts

Gantner betonte, es gehe nicht darum, zu verunsichern, man wolle das Land lediglich gut rüsten. So würden bei einem Blackout binnen Minuten Telefonnetz - damit auch das Handy -, das Internet, Tankstellen, Ampeln und Bankomaten ausfallen. Notrufe könnten nur mehr über eine örtliche Meldestelle, zumeist beim Feuerwehrhaus, abgesetzt werden. Zudem gibt es in den Gemeinden Betreuungsstellen und medizinische Anlaufpunkte.

Je nach Kommune unterschiedlich ist, ob die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung funktionieren würde. Die Gemeinden stellten dazu Informationen auf ihren Websites bereit. Es gelte, diese für den Wohnort abzurufen und im Folder auszufüllen, riet Kaufmann. Gerade in der Kommunikation, deren Ausfall Ängste verursache, seien noch Optimierungen nötig, so Gögele. Nur ORF Radio Vorarlberg könnte bei einem Blackout noch senden, darum sei ein funktionierendes Radio als Informationskanal wichtig, betonte er. Übrigens wäre bei einem Blackout auch der Arlbergtunnel gesperrt, weil die Entlüftung ausfallen würde.

(APA)

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