Die Landeshauptleute Thomas Stelzer und Wilfried Haslauer sprangen ihrem Parteichef bei einer Pressekonferenz in Linz zur Seite. Kurz selbst meinte, die Situation sei "entglitten".
Aufnahmen des Besuchs im Kleinwalsertal am Dienstag zeigen, dass sowohl Kurz und der ihn begleitende Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) als auch die Bevölkerung vor Ort die in Coronazeiten geltenden Abstandsregeln wiederholt nicht eingehalten haben.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) verwies bei einer gemeinsamen Pressekonferenz aber darauf, dass Kurz das Publikum sehr wohl dazu aufgefordert habe, die Abstände einzuhalten.
"Ein gutes Zeichen"
"Wenn ein Bundeskanzler kommt und die Leute froh sind, ihn zu sehen, ist das ein gutes Zeichen", befand der Stelzer. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wünschte sich "mehr Unaufgeregtheit" und kritisierte die "gekünstelte Aufregung der Opposition": "Das wird schon sehr instrumentalisiert, um dem Bundeskanzler etwas anzuhängen", befand Haslauer. Zudem seien die Menschen spontan "zugeströmt": "Das war ja nicht geplant und veranstaltet."
Kurz: "Situation ist entglitten"
"Die Situation war so nicht geplant, sie ist entglitten", meinte auch Kurz bei dem Pressetermin nach der Sitzung der Landeshauptleutekonferenz. Er habe jedenfalls daraus gelernt und werde "vielleicht das eine oder andere Mal den Hintereingang verwenden, wenn man in ein Gebäude hinein will".
Zurückhaltend zeigte sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): "Das ist nicht unsere Angelegenheit. Das werden jene, die daran beteiligt waren, besser beurteilen können." Ludwig wies allerdings die von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zuletzt vorgebrachte Sorge wegen der Wiener Infektionszahlen zurück. Wien stehe sowohl im Vergleich mit anderen Millionenstädten als auch mit den Landeshauptstädten gut da: "Ich empfinde es immer als ein Zeichen besonderer Zuneigung der Bundesregierung gegenüber Wien, dass immer mir Sorge darauf geachtet wird, dass sich in Wien nichts entwickelt."
(APA)
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