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Kommt die Jugend zu einfach an Zigaretten und Alkohol?

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Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Jeder dritte Jugendliche kam bei Testkäufen ohne Probleme an Nikotin und Schnaps. Ist das zu einfach? Was Vorarlberger dazu sagen.

Suchtprävention und Kinder- und Jugendanwaltschaft führen seit 18 Jahren Testeinkäufe durch. Dort wird überprüft, wie einfach Jugendliche an Alkohol und Tabak gelangen. In über 31 Prozent der Fälle konnten die 14- und 15-jährigen Tester ohne Probleme Schnaps und Zigaretten kaufen.

Alkohol und "andere Suchtmittel"

Kommen Jugendliche zu einfach an Alkohol und Tabak? "Also ich bin schon der Meinung", erklärte ein 16-jähriger Vorarlberger. "In meinem Freundeskreis kommen schon viele sehr einfach an Alkohol und auch an andere Suchtmittel ran." Der Jugendliche würde Kontrollen befürworten: "Ich finde schon, man sollte schärfere Kontrollen machen, wobei ich jetzt auch nicht wüsste, wie man das umsetzen kann."

"Wer das will, kommt dran"

"Das ist sicher so, allerdings wird es schwierig sein, das anders zu lösen", meinte auch ein Mann aus Dornbirn gegenüber VOL.AT. Diese Suchtgifte seien in der Gesellschaft immerhin frei zugänglich. Kontrollen wären aus seiner Sicht allerdings keine Lösung: "Wer das will, kommt dran", so seine Meinung. "Da geht's mehr um Aufklärung und Motivation in die andere Richtung. Statt Suchtgift mehr Sport zum Beispiel", so sein Vorschlag.

Braucht es strengere Kontrollen?

Ihn frage man immer nach dem Ausweis, so ein junger Lustenauer. Ob man als Jugendlicher heute einfacher an Alkohol komme, wisse er nicht. Er sehe selbst aber auch 15-Jährige, die Alkohol trinken. In dem Alter sei er anders gewesen. Bei Alkohol mache es Sinn mehr zu kontrollieren, bei Zigaretten sei es aufgrund der Automaten schwieriger, meint er. Man solle mehr kontrollieren, sonst sei es ungerecht, wenn es so im Gesetz stehe, erklärte eine Dornbirnerin. Dieser Meinung war auch eine Gaißauerin: "Das wäre ganz gut, wenn man etwas strenger kontrollieren würde."

SPÖ-Abgeordnete Elke Zimmermann. Bild: SPÖ Vorarlberg

SPÖ: Besser vor Sucht schützen

Die Ergebnisse der Testkäufe sprechen eine klare Sprache, so SPÖ-Jugendsprecherin Elke Zimmermann. Die als "Snus" bekannten Nikotinbeutel würden ohne große Hürden an Minderjährige verkauft. Die Sozialdemokraten brachten nun einen Antrag zur Anpassung des Kinder- und Jugendschutzgesetzes ein. "Verkauf und Konsum der Nikotinbeutel werden derzeit nicht vom Jugendschutzgesetz geregelt", so Zimmermann.

Das liege daran, dass sie keinen Tabak enthalten. "Dadurch umschiffen sie die EU-Regelungen genauso wie unser Jugendschutzgesetz. Diesen Trick der Industrie müssen wir aushebeln. Denn für einige wenige bedeutet das viel Geld, für Jugendliche hingegen die zunehmende Nikotin-Abhängigkeit. Wir müssen sie davor schützen, deshalb wollen wir diesen Produkten einen Riegel vorschieben", verdeutlicht die Jugendsprecherin.

(VOL.AT)

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