AA

Katharina Lins: "Zonierung der Grünflächen sinnvoll"

Katharina Lins war am Donnerstag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Katharina Lins war am Donnerstag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Naturschutzanwältin Katharina Lins war am Donnerstag zu Gast bei "Vorarlberg LIVE" und sprach unter anderem über Grünzonen, die Corona-Pandemie und die S18.

DI Katharina Lins ist und bleibt Vorarlbergs Naturschutzanwältin. Ihre Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass das Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung eingehalten wird. Darin heißt es zum Beispiel, dass der Mensch Natur und Landschaft unter Rücksichtnahme des Klimaschutzes erhalten und in diesem Sinne entwickeln soll. Ob das in Vorarlberg auch immer der Fall ist, erzählt Katharina Lins heute um 17 Uhr in "Vorarlberg LIVE".

"Die großen Linien im Naturschutz sind gleich geblieben", beginnt Katharina Lins. "Was sich aber geändert hat: Das Interesse ist generell sehr hoch, die Themen ändern sich und Naturschutz ist viel präsenter. Die größten Änderungen sind etwa das Mitspracherecht für Naturschutzorganisatoren und dass die Gesellschaft sich mehr einbringen kann."

Erst kürzlich tagte das Regionalforum zur S18, ganz zufrieden war Naturschutzanwältin Lins damit aber nicht: "Die Informationen, die wir dort bekommen haben, waren in etwa dieselben die wir schon vor Monaten durch die Presse mitbekommen haben. Wir haben damals eine pragmatische Variante vorgeschlagen. Die CP-Variante ist weniger schlecht als die Variante Z, aber auch hier ist der Eingriff in die Natur unverhätlnissmäßig hoch", weiß Katharina Lins.

Wie die Naturschutzanwältin erzählt, hätte man in Vorarlberg ein recht frühes Bewusstsein dafür, dass man sich mit begrenztem Raum angagieren müsse, entwickelt. "Man darf aber nicht vergessen, dass auch die Wirtschaft letztlich die Natur als Lebensgrundlage benötigt.

Zonierung der Grünflächen

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zieht es viel mehr Menschen in die Natur hinaus, das macht sich auch beim Kauf eines E-Bikes bemerkbar - denn derzeit ist es schwierig eines zu bekommen. Katharina Lins erklärt, dass eine Zonierung der Grünflächen sinnvoll wäre: "Natürlich ist es gut, wenn Leute die schöne Natur erleben. Gerade in der Corona-Zeit ist der Druck auf diese Flächen aber enorm gestiegen. Sinnvoll wäre es, wenn man Bereiche für Freizeit und Erholung machen würde und Bereiche, die man in Ruhe lassen sollte, damit die Natur unberührt bleibt. Auch Fahrräder und E-Bikes nehmen in der Natur zu, sprich, mehr Leute kommen in der selben Zeit vorbei und belasten die Natur. Auch dort wird man sich Spielregeln überlegen müssen", ist sich Lins sicher.

Gerade im Bereich des Klimaschutzes müsse man jetzt Maßnahmen setzen. "Es gibt immer Handlungsbedarf. Im Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie werden Investitionen notwendig werden. Aber wir müssen hinschauen - wo ist es zukunftstauglich und wo nicht?"

Für den Natur- und Klimaschutz kann jeder Einzelne etwas beitragen, wie Katharina Lins weiß: "Wer einen Garten hat, darf dort ruhig mal weniger fleißig sein. Am heutigen Tag der Biene benötigen die Tiere Artenreichtum und Grünflächen mit Blumen. Mähen sollte man dort wo man laufen möchte, oder die Kinder spielen und eine Fläche für die Bienen stehen lassen." Auch das Begrünen von Dächern oder Fassaden würde den Tieren gut tun.

VORARLBERG LIVE am Donnerstag, 19. Mai 2021
Wann: ab 17 Uhr live auf VOL.AT, VN.at und Ländle TV
Gäste: Bundesministerin Margarete Schramböck (ÖVP), Katharina Lins (Naturschutzanwältin), Philipp Büchel (Blockchain Büro Liechtenstein)
Moderation: Marc Springer (Chefredakteur VOL.AT)

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Katharina Lins: "Zonierung der Grünflächen sinnvoll"