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Weltbienentag 2021: Das ist die Zukunft der Bienen im Ländle

©VOL.AT/Mayer
Am heutigen Donnerstag ist Weltbienentag. Land, Landwirtschaftskammer und Imkerverband laden zur Mitarbeit für die Zukunft der Bienen ein.
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Bienen sind mehr als nur Honigproduzenten. Sie sind wichtig für unser Ökosystem, bestäuben Pflanzen und fördern das Wachstum von Blüten und Früchten. Kaum ein Tier begleitet die Entwicklung der Menschen so lange wie sie und rund 80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf den Blütenbesuch von Honigbienen angewiesen. Deshalb nehmen Land und Landwirtschaftskammer sowie der Imkerverband auch heuer den Weltbienentag zum Anlass, die Zukunft der Bienen im Land ins öffentliche Blickfeld zu rücken. "Gemeinsam möchten wir das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienenzucht schärfen", meint Landesrat Gantner. Die Imker leisten mit ihren Völkern einen unverzichtbaren Beitrag zur vielfältigen Kulturlandschaft und sichern landwirtschaftliche Erträge. Erst kürzlich wurde eine umfangreiche Unterstützung für den Vorarlberger Imkerverband beschlossen.

Nahrungsangebot schaffen

Besonders wichtig für Bienen ist ein kontinuierliches, gutes Nahrungsangebot, dafür sind Blühflächen unverzichtbar. Bewirtschafter von öffentlichen Plätzen werden daher angehalten, darauf zu achten, dass Blühmischungen auf Gewerbeflächen ausgebracht oder auch Grünflächen bei Bauflächen genutzt werden. Gemeinden können Nutzungskonzepte der Straßenbegleitbegrünung erweitern und auch ein späteres Abmähen der Hausgärten oder Stehenlassen von kleinen Teilflächen bietet den Bienen wichtige Nahrungsquellen. Über 90 Prozent der Bauern wirken am Österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL mit, das die vielfältige, vitale Bienenfauna fördert. Dadurch werden 1.000 Hektar Biouniversitätsflächen und 3.430 Hektar Natur-Flächen bewirtschaftet. Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen werden in Vorarlberg extensiv bewirtschaftet, dort steht somit die Biodiversität im Vordergrund.

Je artenreicher desto besser

Für den Anbau von Blühstreifen gilt: Je artenreicher desto besser. Gerade für die Förderung von Wildbienen ist ein möglichst vielfältiges und artenreiches Blühangebot wertvoll. Die seit 20 Jahren ausgetragene Vorarlberger Wiesenmeisterschaft ist eine positive Initiative, um die Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft zu gewährleisten. Das Land unterstützt den Verband für Obst- und Gartenkultur Vorarlberg. Dieser engagiert sich für ein Gärtnern im Einklang mit der Natur, wodurch auf eine wunderschöne Art und Weise zu einer umweltfreundlichen, vielfältigen und lebensfrohen Gesellschaft beigetragen wird und ein echtes Paradies für die Bienenwelt aktiv gestaltet werden kann.

Bauern und Bienen pflegen eine fruchtbare Partnerschaft, so Moosbrugger. Bild: VOL.AT/Mayer

Fruchtbare Partnerschaft

Für Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger besteht eine enge und untrennbare Verbindung zwischen der heimischen Landwirtschaft und vitalen Bienenpopulationen. "Unsere Bauern pflegen mit den Bienen seit jeher eine fruchtbare Partnerschaft und haben selbst größtes Interesse, dass es den Bienen gutgeht", so Moosbrugger. Ohne Insekten gäbe es keine Früchte. Erst durch bäuerlichen Einsatz sei im Laufe der Zeit eine vielfältige Kulturlandschaft entstanden, mit Lebensräumen für Honigbienen, hunderte Wildbienen und vielen weiteren Insekten- und Tierarten. Den Bauern stehen entsprechende Bildungs- und Beratungsangebote zur Verfügung. Große Bedeutung wird darüber hinaus auch der laufenden Aus- und Weiterbildung der Imker beigemessen. Der Ländle Honig konnte ins Gütesiegelprogramm aufgenommen werden. Mehrere Mitglieder des Imkerverbandes sind Partner in diesem Programm.

Alle sind gefordert

Gantner und Moosbrugger sehen nicht nur die Landwirtschaft, sondern die gesamte Bevölkerung gefordert - Gemeinden, öffentliche Institutionen, Wirtschaft und natürlich auch Privathaushalte: "Jede und jeder kann und sollte einen Beitrag für unsere Bestäuber leisten. Das fängt im eigenen Garten an. Man muss den Rasen nicht immer und überall mähen, sondern kann - wie in der Landwirtschaft - Blühflächen für die Bienen schaffen. Das geht mittels Blumenkästen auch auf Balkonen und Terrassen und natürlich um jedes Gebäude, sei es ein Privathaus, eine Firma oder Behörde." Von höchster Bedeutung wären zudem die Maßnahmen zum Klimaschutz, lauern doch in der Klimaverschlechterung besondere Gefahren für die Biodiversität. Extreme Sommer und Winter, Trocken etc. schwächen die Honigbienenvölker und Wildbienen. Eine Gefahr ist zudem die Verbauung und Versiegelung von Flächen. Jährlich gehen in Vorarlberg so rund eine Million Quadratmeter verloren. Auch hier braucht es die gemeinsame Kraftanstrengung von allen Beteiligten, um die Entwicklung zu bremsen.

(VOL.AT)

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