"Jahr der Entscheidungen": Der Neujahrsempfang der IV Vorarlberg

Auch den Neujahrsempfang 2019 stellt die Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) ins Zeichen des Vorarlberger Wegs von Mittelmaß zur Exzellenz, der vierte seit 2016. Nachdem 2017 Vorarlbergs urbaner Weg und 2018 der Wunsch nach mehr Mut und Innovationswillen in Land und Bund den Neujahrsempfang beherrschten, läuft der Neujahrsempfang 2019 unter dem Titel “Jahr der Entscheidungen”.
Live vom Neujahrsempfang ab 19 Uhr
Der Standort Vorarlberg befindet sich für die IV auf dem richtigen Weg, nämlich in Richtung Exzellenz. Bei einer umfassenden Recherche, der Einbindung der IV-Mitglieder und der Befragung von über 40 heimischen Experten aus Industrie, Politik, Medien, digitalen Startups, Tourismus, Kultur und Arbeitnehmervertretung im zweiten Halbjahr 2018 habe man jedoch festgestellt, dass in Vorarlberg in Punkto Standortattraktivität noch viel zu tun sei und ein großes Zukunftsbild, ein “Big Picture” fehle.
Die Meinung der Vorarlberger Experten
Ein solches “Big Picture” präsentierte Martin Ohneberg, Präsident der IV-Vorarlberg, beim traditionellen Neujahrsempfang am 7. Jänner vor 450 geladenen Entscheidungsträgern. Sein Appell: “Vieles in Vorarlberg ist entscheidungsreif. Wenn diese Entscheidungen mutig getroffen und konsequent umgesetzt werden, kann Vorarlberg zu den wettbewerbsfähigsten und lebenswertesten Standorten in der Region und Europas aufschließen.” Dies gelte zwar auch für die Bundespolitik, bei der Ohneberg zumindest einige richtige Ansätze erkennt. Vieles müsse und lasse sich jedoch im Ländle selbst machen.
Vier Handlungsfelder für die Zukunft
Bei einem Vergleich der Situation von 2016 mit der von 2018 habe man vier operative Handlungsfelder identifiziert: Verwaltung, Raumplanung & Mobilität, Marke Vorarlberg, Bildung & qualifizierte Mitarbeiter, Innovation & Digitalisierung. Um eine ganzheitliche Sicht auf den Wirtschafts- und Lebensraum sicherzustellen, zeichnet die IV-Vorarlberg besagtes “Big Picture” für Vorarlberg, mit 10 Projekte mit besonderem Handlungsbedarf für die Zukunft.
Big Picture für Vorarlberg
- Landesgrünzone überarbeiten: Nach über 40 Jahren sei es an der Zeit strategisch zu überlegen, wo welche Entwicklung im Ballungsraum Rheintal und Walgau stattfinden soll. Ohneberg sieht hier eine Lösung über einen Bodenfonds der Gemeinden, die über die künftige Nutzung der aktuell vor allem landwirtschaftlich genutzten Landesgrünzonen entscheiden soll. So können Teile nutzbar gemacht werden, andere Gebiete dafür im Sinne eines “Central Parks” (siehe Punkt 9) als Grünzonen erhalten bleiben.
- S18-Nachfolgelösung realisieren: Die Problematik sei bestens bekannt, der Standort Vorarlberg braucht diese hochrangige Straßenverbindung in die benachbarte Schweiz.
- FH & HSG Vorarlberg weiterentwickeln: Eine echte Kooperation Vorarlbergs und der FH mit der HSG St. Gallen oder anderen renommierten Hochschulen könne den Wettbewerbsnachteil einer fehlenden Universität innovativ und intelligent verbessern.
- Überregionale Mobilität verbessern: Die Verbesserung der überlasteten Verkehrsknoten nach Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Tirol und in die Talschaften sei für den Standort essentiell. Hier meine man auch dezidiert einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
- A14 als Stadtautobahn umsetzen: Die Verkehrsader A14 sollte als Stadtautobahn mit mehr und funktionierenden Auf- und Abfahrten umgesetzt werden. Hier spiele man vor allem auf Halbanschlüsse wie Wolfurt an.
- Öffentliche Infrastruktur (Bahnnetz und Breitband) ausbauen: Der Ausbau des Schnell-Bahn-Netzes von Tirol bis Lindau, nach St. Margarethen oder nach Buchs seien ebenso wie der Breitbandausbau für die nächsten Jahre standortentscheidend.
- Impulszentrum/Digital Hub ernsthaft verwirklichen: Ein digitales Ökosystem für Innovation und Digitalisierung und eine offenere Innovationskultur zwischen den Unternehmen müsse in einem zentralen oder dezentralen Impulszentrum/Digital Hub örtlich verankert werden. Hier denkt Ohneberg an einen zentralen, öffentlich zugänglichen Standort, der sowohl der Lehre wie auch der Wirtschaft offen stehe.
- Innovative Projekte umsetzen (Wälderbahn): Auch innovative, unkonventionelle Leuchtturmprojekte wie die Wälderbahn als Verbindung von Ballungsraum und ländlichem Raum müssen zugelassen werden. Die Streckenführung am Campus bietet sich zudem an.
- Naherholungsgebiete gesamthaft entwickeln z.B. Central Park im Rheintal, Rhesi, das Bodenseegebiet, die Berge und Täler: Naherholungsgebiete und Destinationen sollten im Sinne einer gemeinsamen Marke Vorarlberg – in Einklang zwischen Wirtschaft, Sozialem, Kulturellem und Umwelt – ganzheitlich entwickelt werden.
- Höher und dichter bauen: Mehr Höhe und Dichte ermöglichen leistbaren Wohnraum, Betriebsentwicklungen und öffentliche Räume. Dies gelte vor allem für das urbane Gebiet im Rheintal und Walgau.
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