IV Vorarlberg will Land "vom Mittelmaß zur Exzellenz" entwickeln

Der vor neun Monaten zum IV-Vorarlberg-Präsidenten bestellte Ohneberg verzichtete in seiner ersten Neujahrsansprache auf den üblichen Rückblick auf das vergangene Jahr – und auch auf eine Schelte der Bundespolitik, obwohl “es da viel zu sagen gäbe”. Stattdessen lobte er Vorarlberg als attraktiven Lebensraum mit starker Industrie in potenter geografischer Lage, der aber international betrachtet an Wettbewerbsfähigkeit verloren habe. Die erarbeitete Strategie solle dazu beitragen, das Land an die “internationale Spitze” zu bringen.
innovatives, intelligentes und verbundenes Vorarlberg
Die präsentierte Strategie wurde unter Beiziehung eines externen Beraters und unter anderem basierend auf 26 Interviews mit Vorarlberger Wirtschaftskapitänen erstellt. Außerdem flossen Analysen zahlreicher wirtschaftspolitischer Konzepte und Benchmark-Regionen ein. Am Ende resultierten drei strategische Hauptstoßrichtungen unter den in Englisch gehaltenen Titeln “V innovative”, “V intelligent” und “V connected”. 35 Maßnahmen als Handlungsempfehlung wurden abgeleitet, die laut Ohneberg auf Landesebene umsetzbar wären. Man müsse daher nicht auf Hilfe vom Bund oder der EU warten.
“V innovative”
Ambitionierte strategische Initiativen wie etwa die Gründung eines Vorarlberger Impulszentrums oder eines Think Tanks bilden dabei ein Fundament. Er fordert die Schaffung eines “Techshops”, ein für alle zugängliches kompetentes und gut ausgerüstetes Versuchslabor für Experimente in Produktion und Entwicklung. Auch müsse Vorarlberg zu einem “Gründerland” werden.
“V intelligent”
Ebenso die Entwicklung einer ganztägigen, gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen, die weitere Forcierung des Dualen Bildungssystems oder die Kooperation mit Hochschulen in der Nachbarschaft als Ersatz für die fehlende Universität im Land. Grundsätzlich müsse die Ausbildung wirtschaftsorientierter angelegt werden. Zu “V intelligent” gehört aber auch eine “intelligente öffentliche Hand”. Diesbezüglich schlug Ohneberg einen auf drei Jahre bestellten Regierungsbeauftragten für Deregulierung vor wie auch die “Zusammenlegung von Verwaltungsstrukturen”.
“V Connected”
Um geballte Schlagkraft entfalten zu können, müsse sich Vorarlberg aufgrund seiner Kleinheit aber auch stärker vernetzen, erklärte der IV-Präsident. Dazu gelte es die entsprechende Infrastruktur zu schaffen, dazu gehöre “Breitband für alle” und die Umsetzung der S18 in die Schweiz. Auch ein Konzept für eine “Großstadt Rheintal”, eine Stärkung von Private Equity oder ein “effizientes Sozialsystem” durch die Zusammenlegung von Krankenhäusern und Abteilungen regte Ohneberg an. Gleichzeitig fordert er auch einen Ausbau der Kinderbetreuung und der erneuerbaren Energie.
Ohneberg fordert Schulterschluss
Im Hinblick auf die Umsetzung der Maßnahmen sei ein Schulterschluss aller relevanten Akteure notwendig. “Wir alleine können keine großen Würfe stemmen”, gab sich Ohneberg keinen Illusionen hin. Dementsprechend lud er “alle handelnden politischen und institutionellen Entscheidungsträger” ein, beim Prozess “vom Mittelmaß zur Exzellenz” mitzumachen. (APA/red.)
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