"Zeawas heile" oder doch lieber "Hallo"? In Vorarlberg und in Teilen Tirols ist der Gruß "Heil" oder "Heile" ständig in Gebrauch und gilt als altbekannte Grußformel, die bereits vor dem Nationalsozialismus in aller Munde war. Mit rechtem Gedankengut wird das in unseren Breitengraden aber nicht assoziiert. VOL.AT hat Vorarlberger nach ihrer Meinung gefragt, ob sie "Heil" - in Zeiten von #BlackLivesMatter und der Rassismus-Debatte - noch als harmlosen Gruß empfinden und ob sie diesen tatsächlich in der täglichen Routine noch verwenden.
Bekannt als Hitlergruß
Das Wort "Heil" wurde besonders als politische Formel von Gruppen in Österreich (im Austrofaschismus, Anm.) und im Deutschen Reich eingesetzt. "Heil!" wurde von demjenigen gerufen, der alle Deutschen zusammenrufen wollte.
Nazis kaperten das "Heil"
Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde der Begriff dann gekapert. "Heil Hitler", "Sieg Heil" oder nur "Heil" wurde als Ausdruck des Personenkults rund um Adolf Hitler verwendet. Bei Verweigerung den Hitlergruß auszusprechen, musste mit Strafen gerechnet werden.
Nach dem zweiten Weltkrieg verboten
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in Deutschland und in Österreich der Hitlergruß verboten. Genauso wie Symbole der Nazis - allen voran das Hakenkreuz.
"Heil" im Sinne von "Servus"
Es scheint, dass die meisten Vorarlberger - unter anderem auch Jugendliche - keinerlei politische Manifestation mit dem Gebrauch des Begriffs "Heil" verbinden und auch nicht dem rechten politischen Spektrum angehören.
Ausgestorbene Grußformeln, wie beispielsweise "Hoi", "Grüß di" oder "Habe die Ehre" - das in der Jugendsprache zu "D'ere" wiederbelebt wurde - gilt mittlerweile als natürlich.
(Red.)
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