Islamischer Friedhof in Altach nach drei Jahren mehr Symbol als Grabanlage

Im Juni 2012 wurde der islamische Friedhof der Allgemeinheit vorgestellt und eröffnet. 710 Gräber umfasst die preisgekrönte Anlage, hinzu kommen Räumlichkeiten für die rituelle Waschung und Verabschiedung sowie ein Gebetsraum. Geführt wird der konfessionelle Friedhof von der Gemeinde Altach. “Der Friedhof ist eine wichtige Einrichtung, die vonseiten der muslimischen Bevölkerung geschätzt wird”, betont Bürgermeister Gottfried Brändle.
Bis zu 150 Überführungen pro Jahr
Jedoch, viele außerhalb von Österreich geborene Muslime scheinen die Beerdigung im Lande ihrer Geburt zu präferieren. Während es jährlich bis zu 150 Überführungen von Verstorbenen gibt, sind in Altach bisher erst 20 Gräber belegt. Davon sind nur die Hälfte Erwachsenengräber, bei den anderen zehn handle es sich um Kindergräber. “Das ist bezeichnend”, erklärt Brändle, “diese Eltern sind in Vorarlberg gut angekommen und werden ebenfalls eher nicht an eine Überführung denken.”
Islamischer Friedhof: Steigende Bedeutung
Doch auch die Überführungen habe der Friedhof eine steigende Bedeutung. “Bereits 20 Prozent der Überführungen gehen über den Islamischen Friedhof”, dies umfasse laut Brändle die rituelle Waschung wie auch eine Verabschiedungsfeier für die Angehörigen und Bekannten im Ländle. Solche Verabschiedungen gäbe es immer öfters auf dem Friedhof in Altach.

Brändle: “Friedhof dient als Gemeinskeit”
Als Bestattungsbehörde ist die Gemeinde Altach zuständig, organisatorisch handelt es sich daher um einen für ganz Vorarlberg zuständigen Gemeindefriedhof. Eine der Hauptfunktionen des Friedhofs sieht Brändle jedoch auch weiterhin am integrativen Charakter – auch unter den islamischen Glaubensgemeinschaften an sich. Schließlich haben sich alle Glaubensgemeinschaften an einen Tisch gesetzt, um den Friedhof zu ermöglichen. Dieser ist daher auf für jeden Muslim offen, der seinen Hauptwohnsitz in Vorarlberg hat, unabhängig von seiner Konfession. “Der Friedhof dient als Gemeinsamkeit, um sich nicht auseinanderdividieren zu lassen”, hofft der Bürgermeister auch weiterhin auf die einende Funktion der Grabanlage.
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