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Insolvenzverfahren über Kraftwerksbauer Bertsch eröffnet

3,1 Mio. Euro an Aktiva stehen 114,9 Mio. Euro an Passiva gegenüber
3,1 Mio. Euro an Aktiva stehen 114,9 Mio. Euro an Passiva gegenüber ©VOL.AT // Canva
Das bereits angekündigte Insolvenzverfahren über den Bludenzer Kraftwerksbauer Bertsch Energy GmbH & Co KG ist am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch eröffnet worden.
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Bertsch legt Zahlen auf den Tisch

Das haben der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt gegeben.

Die genauen Zahlen

Laut KSV stehen 3,1 Mio. Euro an Aktiva 114,9 Mio. Euro an Passiva gegenüber. Das Unternehmen wird abgewickelt, 465 Gläubiger und 165 Mitarbeiter sind betroffen.

115 Millionen Euro Schulden

Das Vermögen (Aktiva) der Bertsch Energy GmbH - neben der Errichtung von Kraftwerksanlagen wird auch die Herstellung von Abhitzesystemen und Prozessapparaten für die chemische und petrochemische Industrie betrieben - beläuft sich nach eigenen Angaben auf 26,5 Mio. Euro. Da davon aber 23,4 Mio. mit Pfandrechten belastet sind, bleiben als zu berücksichtigende Aktiva 3,1 Mio. Euro über. Gleichzeitig werden auch die vom Unternehmen angeführten Passiva in Höhe von 138,3 Mio. Euro um dieselbe Summe auf 114,9 Mio. Euro reduziert. Als Masseverwalter wurde Wilhelm Klagian eingesetzt, Gläubiger können ihre Forderungen bis 8. Februar anmelden. Die erste Prüfungstagsatzung findet am 23. Februar nächsten Jahres statt.

Gespräch mit Investor gescheiert

Die finanzielle Schieflage hat laut Bertsch Energy-Geschäftsführer Thomas Smetana, der das Unternehmen seit 2020 als Sanierer leitet, mehrere Ursachen. Wie er bereits zu Monatsbeginn sagte, hätten sich in der Corona-Pandemie Aufträge verzögert oder seien ausgefallen. Zudem sei die Abwicklung von vier Großprojekten im Ausland erschwert gewesen, dazu kamen Teuerung und Lieferschwierigkeiten. Gespräche mit einem süddeutschen Investor als Partner seien in letzter Minute an Uneinigkeit über die Risikoverteilung zwischen Banken und Investor gescheitert.

Verhandlungen über Auffanggesellschaft

Das Unternehmen verfüge derzeit nicht über ausreichend freie Liquidität, um fortbestehen zu können, so KSV und AKV. Es soll nun die Abwicklung des Unternehmens erfolgen, gleichzeitig möchte man aber auch - unter der Einbeziehung von Investoren - eine Auffanggesellschaft gründen. Diesbezügliche Verhandlungen seien im Gange, hieß es. Die weiteren Unternehmen der Bertsch Gruppe, Bertsch Foodtec und Bertsch-Laska, sind von der Insolvenz der Bertsch Energy nicht betroffen.

(APA)

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