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Bertsch Energy: Darum wurde Insolvenz angemeldet

Von einer Betriebsschließung ist leider auszugehen.
Von einer Betriebsschließung ist leider auszugehen. ©Bertsch Energy/CanvaPro
Wie der AKV (Alpenländische Kreditorenverband) am Montag bekanntgab, hat Bertsch Energy am Montag einen Insolvenzantrag am Landesgericht Feldkirch eingebracht. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet, der Antrag wird noch vom Gericht geprüft.

Am Montag wurde über das Vermögen der Bertsch Energy GmbH & Co KG mit Sitz in Bludenz ein Eigenantrag auf Sanierung am Landesgericht Feldkirch eingebracht. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet, da der Antrag noch der Überprüfung durch das Gericht unterliegt. /Bertsch Energy errichtet u.a. Kraftwerksanlagen und stellt Abhitzesysteme und Prozessapparate für die chemische und petrochemische Industrie her. Es handelt sich um ein internationales Unternehmen. In Bludenz sind die Geschäftsführung sowie weitere 159 Mitarbeiter tätig. Die Firma ist im Anlagenbau und auf dem Energiesektor sowie für Großanlagen zur Erzeugung von Dampf und Strom europaweit führend.

165 Mitarbeiter betroffen

Komplementärin und unbeschränkt haftende Gesellschafterin ist die Bertsch Energy GmbH, FN 74929s. Kommanditistin und beschränkt haftende Gesellschafterin ist die Bertsch Holding GmbH, FN 65689 b). Allein vertretungsbefugter unternehmensrechtlicher Geschäftsführer ist Herr Thomas Smetana. Als Prokuristen sind Mag. Günter Bernhart, DI Christian Gut, Ava Schacherl Lam sowie Sebastian Völker tätig. Die 1986 gegründete Bertsch Energy GmbH & Co KG ist Teil der Holding Bertsch Group, welche seit 97 Jahren besteht - andere Unternehmen der Holding sind nicht von der Insolvenz betroffen. Von der Insolvenz sind 156 Angestellte, 5 Arbeiter und 4 Lehrlinge betroffen. Das Frühwarnsystem des AMS wurde in Gang gesetzt.

Insolvenzursachen

Angaben des Geschäftsführers Mag. Thomas Smetana zufolge, hat sich die finanzielle Lage  aufgrund der COVID 19 Situation schlecht entwickelt, Aufträge seien weggefallen und die Durchführung von Großaufträgen im Ausland habe sich erschwert. Es wirken sich auch die Teuerung und die Lieferschwierigkeiten auf das Unternehmen aus. Bereits 2020 wurde ein Restrukturierungsprozess eingeleitet. Es konnten trotz der erschwerten Lage Altprojekte abgeschlossen und neue Aufträge akquiriert werden. Trotz aller Erfolge konnten die Rückschläge der vergangenen Jahre dadurch nicht ausgeglichen werden.

Investorengespräche gescheitert

Die bis zuletzt geführten Verhandlungsgespräche mit einem renommierten deutschen Unternehmen sind völlig überraschend gescheitert. Das Unternehmen war gezwungen einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens zu stellen. Die Passiva werden mit EUR 138,3 Mio angegeben. Betroffen sind 465 Gläubiger.
An Aktiva weist  das Unternehmen EUR 26,5 Mio aus, wovon EUR 23,4 Mio mit Pfandrechten belastet sind. Das Vermögen setzt sich u.a. aus Unternehmensforderungen, Rohstoffen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zusammen.

Weitere Vorgangsweise 

Angaben des Geschäftsführers zufolge, soll bereits an einer Auffanggesellschaft gearbeitet werden, diese soll die bestehende Belegschaft übernehmen und gemeinsam mit den Mitarbeitern soll die Abwicklung von drei Projekten erfolgen.

Die Fortführung des schuldnerischen Unternehmens ist in Ermangelung finanzieller Mittel nicht möglich, es ist daher von einer Betriebsschließung auszugehen.

(AKV/VOL.AT)

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