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In Rankweil startet die Herstellung von Cannabis-Arzneimitteln

Die Dr. Feurstein Medical Hemp GmbH erhielt gewerbebehördliche Genehmigung zur Herstellung von Arzneimitteln.
Die Dr. Feurstein Medical Hemp GmbH erhielt gewerbebehördliche Genehmigung zur Herstellung von Arzneimitteln. ©Hartinger/APA
Die Dr. Feurstein Medical Hemp GmbH mit Stammsitz in Altach und einem Produktionsstandort im Gewerbepark Rankweil hat kürzlich die gewerbebehördliche Genehmigung zur Herstellung von Arzneimitteln und Kosmetika in Rankweil erhalten.
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Wie Unternehmensgründer und Geschäftsführer Daniel Feurstein im wpa-Gespräch erklärte, werde man dadurch die Geschäftstätigkeit mit dem bisherigen Geschäftsbereich Herstellung von Bio-Hanf-Lebensmitteln um den zweiten Geschäftsbereich Arzneimittel aus Cannabis erweitern. Für die Genehmigung sei es notwendig gewesen, diverse technische und hygienische Vorschriften zu erfüllen, die für die Herstellung von Arzneimitteln gelten.

Feurstein sagte, dass der Fokus seines Unternehmens auf der Herstellung von oral einzunehmenden Arzneimitteln aus Cannabis liegen werde, wenngleich man theoretisch auch andere Arzneimittel am seit Herbst 2018 bestehenden Produktionsstandort in Rankweil produzieren könnte. Gleichzeitig soll es auch Cannabis-Produkte für den Kosmetik-Bereich geben. In Österreich gibt es nach Einschätzung von Feurstein maximal einige wenige Unternehmen, die auf solche Produkte spezialisiert sind.

Gegen Entzündungen und Schmerzen

Die Genehmigung zur Produktion von Arzneimitteln war eine Grundvoraussetzung für die kommenden Schritte. “In den nächsten Monaten werden wir uns mit Experten darüber Gedanken machen, für welchen Medizin-Bereich wir insbesondere entwickeln und produzieren wollen.” Voraussichtlich gehe es in Richtung Anwendung gegen Schmerzen und Entzündungen. Ebenfalls zur Anwendung kommen könnten die Produkte im dermatologischen Bereich, also bei Hauterkrankungen. Dabei werden die Cremes allerdings aufgetragen und nicht eingenommen, so Feurstein.

Investoren gesucht für klinische Studien

Ab dem Jahr 2020 seien dann die klinischen Studien vorgeschrieben, wo die Wirksamkeit der Cannabis-Arzneimittel getestet wird. “Diese Phase kostet richtig viel Geld”, so Feurstein. Die Rede sei hier von bis zu zwei Millionen Euro, wenngleich dies eher die Untergrenze darstelle. Deshalb sei man bereits jetzt in Gesprächen mit interessierten Investoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Nach Abschluss der klinischen Studien gehe es dann in das behördliche Zulassungsverfahren für das Medikament. “Im besten Fall könnten wir unsere Produkte ab 2023 über die Apotheken verkaufen.”

Daniel Feurstein ist studierter Biologe und gründete die Dr. Feurstein Medical Hemp GmbH im Herbst 2017. Die Bio-Hanf-Lebensmittel sind unter dem Markenname “Hanafsan” erhältlich. Beschäftigt werden etwa fünf Mitarbeiter. Neben dem Firmensitz in Altach und dem Produktionsstandort in Rankweil gibt es einen Shop in Götzis.

(wpa)

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