In der Nacht auf Sonntag wird die Uhr vorgestellt

Diese Zeitumstellung Ende März samt Mini-Jetlag für Mensch und Tier wird wahrscheinlich zum drittletzten Mal durchgeführt. Das Europaparlament stimmte diese Woche für eine Abschaffung nach 2021. Nach dem Parlamentsplenum müssten noch die EU-Staaten zustimmen, damit der halbjährliche Wechsel zwischen Normal- und Sommerzeit Geschichte wird.

Ende der Zeitumstellung beschlossen
Sommer- oder Normalzeit wird Sache der Staaten
Generell sollen die Mitgliedstaaten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Normalzeit anwenden wollen. EU-Länder, die beschließen, ihre Sommerzeit dauerhaft beizubehalten, sollten die Uhren im März 2021 zum letzten Mal umstellen, heißt es im Entwurf des Parlaments. Länder, die es vorziehen, die Normalzeit beizubehalten, können die Uhren im Oktober 2021 letztmalig umstellen. Einen Fleckerlteppich verschiedener Zeitzonen will die EU aber vermeiden.
Das Parlament hatte die EU-Kommission im Februar 2018 aufgefordert, die Sommerzeit-Richtlinie zu bewerten und gegebenenfalls einen Vorschlag für eine Überarbeitung vorzulegen. Bei einer EU-weiten Online-Umfrage sprachen sich dann 84 Prozent der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Allerdings kamen drei Millionen der 4,6 Millionen Stimmen aus Deutschland.
Sommerzeit erhielt heuer keine Mehrheit
Daraufhin stellte die Kommission den vorliegenden Vorschlag vor, über den sich Parlament und Rat nun einigen müssen. Die EU-Kommission hatte sogar empfohlen, die Umstellung schon heuer abzuschaffen. Dafür gab es im zuständigen Verkehrsausschuss vor drei Wochen jedoch keine Mehrheit.
In der gesamten EU wird seit 1996 am letzten März-Sonntag an der Uhr gedreht – und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück. Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich führte 1979 Sommerzeit zuletzt wieder ein
Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.

(APA/red)
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