Michele Monello liebt den Beruf als Gastronom. Im Gespräch merkt man sofort, es ist seine große Leidenschaft. Dennoch muss er aktuell zugeben, dass die Motivation immer mehr schwindet und er immer öfters das Geschäft am Abend mit Wut im Bauch schließt.
"Der Anstand und Respekt geht verloren"
Der Grund dafür sind die Kunden, welche die Gastronomen wie "Boxsäcke der Gesellschaft" verwenden. "80 Prozent unserer Kunden verhalten sich vorbildlich. Sie halten sich an die Maßnahmen und sind sehr respektvoll", erklärt Monello und möchte zeigen, dass er nicht alle Kunden in einen Topf wirft. Dennoch hinterlassen die restlichen 20 Prozent einen deutlichen Beigeschmack, welcher sich langsam nicht mehr unterdrücken lässt.
"Jeder ist gefrustet und lässt es am Anderen aus"
Täglich gibt es Diskussionen über die Mund-Nasen-Schutzpflicht, über die maximale Personenanzahl, über die Wartenzeiten und vieles mehr. "Gerade vor ein paar Tagen wurde meine Frau mit 'Schalt mal dein Hirn ein' beleidigt", beschreibt Michele die Situation anhand eines Beispiels. Und das lediglich, weil sie einen Gast daraufhin gewiesen habe den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Laut dem Gastronomen habe es bereits in den vergangenen Jahre begonnen zum Standard zu werden, dass die Kunden ihren Frust an den Gastronomen abladen. Seit Corona habe sich dies noch dies gesteigert.
Michele appelliert an die Vorarlberger
Für Michele ist es wichtig, dass er hier nicht jammern möchte. Er möchte einfach an die Vorarlberger appellieren, dass es wieder mehr um ein Miteinander geht. Jeder von uns sollte an die einfachsten Dinge wie "Bitte" und "Danke" denken und sich respektvoll gegenübertreten. "Denn eines sind wir uns alle bewusst: Jeder hat sein Päckchen zu tragen und dann muss man nicht noch angepflaumt werden."
"Be nice or leave"
Auch Julia Mitterer vom "Mile's Diner" in Bregenz, kann Michele Monello nur zustimmen. Auch bei ihr hat sich in der Vergangenheit abgezeichnet, dass die Kunden stetig unverschämter und respektloser werden. Seit Corona gebe es täglich Diskussionen mit den Kunden bezüglich der Krisen-Maßnahmen. Was auch immer mehr werde, laut Mitterer, seien die schlechten Bewertungen im Internet.
Die Zeiten haben sich geändert
Gerade im Sommer, als es aufgrund der Corona-Maßnahmen zu längeren Wartezeiten kam, musste das Mile's Diner vermehrt schlechte Bewertungen in Kauf nehmen. Dies sei laut Mitterer geschäftsschädigend, gerade weil es nichts mit den Produkten des Lokales zu tun habe. Diese ganze Situation sei im Moment unglaublich anstrengend.
(VOL.AT)
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