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Großbrand in Wien: IG Nordbahnhalle vermutet Brandstiftung

Die Wiener Nordbahnhalle brannte lichterloh - war es Brandstiftung?
Die Wiener Nordbahnhalle brannte lichterloh - war es Brandstiftung? ©STADT WIEN/BERUFSFEUERWEHR WIEN
Nach dem Großbrand in der Wiener Nordbahnhalle meldete sich nun die IG Nordbahnhalle zu Wort. Man könne sich nicht erklären, wie das Feuer ohne Fremdeinwirkung entstanden sein solle.
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Halle soll bestehen bleiben

Jener verheerender Brand am Sonntag, der rund hundert Feuerwehrleute forderte, bis das Feuer in der Nordbahnhalle in Wien-Leopoldstadt unter Kontrolle gebracht werden konnte, könnte gelegt worden sein. Diese Vermutung äußerte die IG Nordbahnhalle in einer Aussendung am Montag.

Der lange Kampf um die Wiener Nordbahnhalle

In dem Schreiben betonte die Interessensgemeinschaft, sich bereits seit über einem Jahr für den Erhalt der Nordbahnhalle als Zentrum für Nachbarschaft, Kultur und Soziales zu engagieren und für diesen insgesamt rund 4500 Unterschriften gesammelt zu haben. " (...) zahlreiche namhafte Expertinnen aus Architektur, Städtebau, Kultur, Nachbarschaft und Zivilgesellschaft haben uns unterstützt. (...) Unzählige Gespräche mit Politikerinnen, Entscheidungsträgerinnen und der Presse haben wir geführt, eine Bürgerinnen-Petition eingebracht, eine Stellungnahme zur Flächenwidmung verfasst, Stellungnahmen zu den immer wieder wiederholten und enorm einseitigen Argumentationen der Stadtplanungspolitik veröffentlicht."

Man habe trotz aller Widerstände für den Erhalt der Nordbahnhalle gekämpft und sei bereit, weiter für die Entwicklung eines Modellprojekts für Nachbarschaft, Kultur und Soziales zu kämpfen.

Feuer in der Halle: IG vermutet Fremdeinwirkung

Doch nun sei die Halle abgebrannt. In diesem Zusammenhang betonte die IG Nordbahnhalle, sie habe seit Anfang Oktober darauf gedrängt, dass die Halle nach dem Teilabriss gesichert und verbarrikadiert werde, um Vandalismus zu verhindern. Die notwendige Sicherung sei seitens der ÖBB vorgenommen und seitens der IG auch überprüft worden. Es sei also nur schwer möglich gewesen, in die Halle zu gelangen. "Wir sind schockiert und bestürzt über diese Brandkatastrophe, die nun Fakten schafft und eine für die Stadtplanung unliebsame Debatte mit hoher Wahrscheinlichkeit beendet. Als Bürger*innen-Initiative IG Nordbahnhalle gehen wir von Brandstiftung aus", so der Verein.

"Der Strom war gekappt, es wurden keine Chemikalien oder Ähnliches gelagert, es hat in den letzten Tagen geregnet, … Uns fehlt jegliche Vorstellungskraft, wie die Halle ohne Fremdeinwirkung abbrennen konnte," hieß es weiters.

Nordbahnhallen-Brand: Forderung nach lückenloser Aufklärung

Die IG fordere daher eine penible, transparente und lückenlose Untersuchung des Brandes und erneuerte auch ihre Forderung nach gemeinwohlorientierten Räumen für Nachbarschaft, Kultur und Soziales. Es läge nun an der Stadtplanungspolitik, für einen Ersatz der 1350 Quadratmeter großen Halle zu sorgen.

Brand in der Nordbahnhalle: Kriminalpolizei ermittelt

Zur Stunde wird der Großbrand der Nordbahnhalle nach Angaben der Wiener Polizei von Brandermittlern des LKA Wien untersucht, um Hergang und Ursache zu klären.

Aufgrund der stark beeinträchtigten strukturellen Integrität des Gebäudes und der einhergehenden statischen Gefahrenmomente könne das Gebäude jedoch momentan von den Ermittlern nicht betreten werden. Sobald die Sicherheit im Brandobjekt hergestellt sei, würden die Untersuchungen im Inneren des Gebäudes starten, wie es hieß. Die Ursachenerforschung werde also noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

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