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Graz: Amoklauf dauerte sieben Minuten – Polizei nennt neue Details

Ermittler: Graz-Amokläufer war zurückgezogen und spielte Ego-Shooter.
Ermittler: Graz-Amokläufer war zurückgezogen und spielte Ego-Shooter. ©APA; Canva
Mit Pistole, Schrotflinte und Jagdmesser verübte der 21-jährige Arthur A. einen tödlichen Amoklauf in seiner ehemaligen Schule. Die Ermittler sprechen von sieben Minuten Terror ohne klares Motiv.
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Wie die steirische Polizei am Donnerstag mitteilte, betrat der Täter am Dienstag um 9.43 Uhr mit einem Waffenrucksack den Haupteingang des BORG Dreierschützengasse in Graz. Im Gebäude befanden sich zu diesem Zeitpunkt rund 350 bis 400 Schülerinnen und Schüler.

Der Mann ging direkt in eine Toilettenanlage im dritten Stock, wo er sich – so die Ermittler – „professionell“ ausstattete: Er holte eine Glock-Pistole, eine am Schaft abgesägte Doppelflinte und ein Jagdmeser hervor und begann anschließend seinen siebenminütigen Amoklauf.

Lehrerinnen und Schüler wahllos beschossen – eine Tür aufgeschossen

Wie Michael Lohnegger, Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, erklärte, eröffnete der Täter wahllos das Feuer auf Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Mit der Flinte schoss er auf eine verschlossene Tür, um in ein Klassenzimmer zu gelangen. Auch dort eröffnete er ohne gezielte Auswahl das Feuer auf die Anwesenden.

Am Ende waren zehn Menschen tot – neun Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin, die der Täter aus seiner Schulzeit kannte. Die Frau hatte ihn früher unterrichtet.

Täter beging Suizid – Munition hätte für längere Tat gereicht

Nach dem Angriff kehrte Arthur A. in die Toilettenanlage zurück und beging dort Suizid. Die erste Polizeistreife traf um 10.06 Uhr am Tatort ein – da waren bereits keine Schüsse mehr zu hören. Laut Polizei verfügte der Täter über ausreichend Munition, um noch länger zu schießen.

Keine Nahebeziehung zu Opfern – Ermittler nennen keine Motive

Der 21-Jährige war bislang nicht polizeilich aufgefallen, lebte sehr zurückgezogen und soll ein leidenschaftlicher Spieler von Ego-Shooter-Spielen gewesen sein. Laut Polizei geben die bisherigen Abschiedsnachrichten keinen Hinweis auf ein klares Motiv. Zu den Opfern – abgesehen von der Lehrerin – bestand keine persönliche Beziehung.

Chronologie des Amoklaufs in Graz (10. Juni 2025):

  • 9.43 Uhr: Täter betritt mit Rucksack über den Haupteingang das Schulgebäude
  • 3. Stock: Toilettenraum wird als Rückzugs- und Vorbereitungsort genutzt
  • Waffen: Glock 19, abgesägte Schrotflinte, Jagdmesser
  • Zielgruppe: Wahllos auf Schüler und Lehrer geschossen
  • Besonderheit: Schuss auf Tür zur Öffnung – Täter kannte eine Lehrerin
  • 10.00 Uhr: Ende des Amoklaufs – Täter begeht Suizid in Toilette
  • 10.06 Uhr: Erste Polizeistreife trifft ein

Fakten zum Täter und zur Tat:

  • Name: Arthur A.
  • Alter: 21 Jahre
  • Waffen: Pistole, abgesägte Schrotflinte, Jagdmesser
  • Vorgehen: Professionelle Vorbereitung, ziel- und wahlloses Schießen
  • Tote: 10 (9 Schüler:innen, 1 Lehrerin)
  • Verletzte: 11 Personen
  • Tatdauer: 7 Minuten
  • Bekanntschaften: Nur zur getöteten Lehrerin bestand eine Verbindung
  • Besonderheit: Keine Hinweise auf klares Motiv – leidenschaftlicher Ego-Shooter-Spieler

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