"Graf Hugo bleibt autonom!" - das ist nicht nur der Name der Initiative, die 2015 für den Weiterbestand von Vorarlbergs ältestem Jugendhaus gegründet wurde: Auch die Demonstration am Freitag um 15 Uhr vor dem Rathaus in Feldkirch stand unter diesem Motto. Der Hintergrund: Die Stadt Feldkirch will die offene Jugendarbeit in die städtische Verwaltung eingliedern. Die Kooperation der Stadt mit dem Verein soll somit beendet und die Mitarbeitenden in den Personalstand der Stadt übernommen werden.
Die Demo zum Nachsehen
"Graf Hugo bleibt!"
Die Initiative "Graf Hugo bleibt!" will die 50 Jahren bestehende Autonomie des Vereins aufrechterhalten. Der Verein fühlt sich durch das Vorgehen der Stadt übergangen. Auch die Interessensvertretung der Jugend sei dadurch in Gefahr. Durch die städtische Führung könne die unabhängige Vertretung junger Menschen nicht gewährleistet werden. Das Verhalten der Stadt ist für die Mitglieder nicht nachvollziehbar und macht fassungslos. Es handle sich um eine faktische Ausschaltung des Vereins.
Vom Rathaus zum Graf Hugo
Die Demonstration startete am Freitag vor dem Rathaus in Feldkirch. Die Route führte die Teilnehmer von dort aus über die Marktgasse zur Unterführung und weiter zum alten Graf-Hugo-Gebäude. Dort fand eine Kundgebung statt. Danach ging es weiter über die L190 Richtung Levis und schlussendlich zum neuen Graf Hugo in der Reichsstraße. Dort fand eine weitere Kundgebung statt, bei der es Reden durch mehrere Sprecher gab. Die Organisatoren rufen zur Teilnahme an der Stadtvertretungssitzung am 7. Juli auf. Dort soll über die "Einverleibung" der offenen Jugendarbeit entschieden werden.
Mitarbeiter nicht informiert
VOL.AT sprach auch mit Obmann Helmut Weiss und Markus Gächter, Beirat des Vorstandes. Diese befürworten die Demonstration. "Die derzeitige Situation ist sehr unbefriedigend", erklärt Weiss im Gespräch mit VOL.AT. Es gebe eine schlechte Kommunikation, es werde nicht mit dem Verein gesprochen. Man habe aus Gerüchten erfahren müssen, dass die Jugendstrategie einfach durchgezogen werde. Außerdem habe man auch die Mitarbeiter nicht informiert, so Gächter. Eine Verwaltung durch die Stadt hätte tief greifende Einschnitte in die Jugendarbeit zur Folge. Die kurzen Wege der Jugendarbeit würden auch immer länger, worunter die Jugendarbeit leide.
Weiterkämpfen für Jugend
Mitarbeiter sollen Arbeitsvertrag angeboten bekommen und übernommen werden. Man wolle das Beste tun, um für die Jugend weiterzukämpfen und die Jugendarbeit weiterzuführen. Man hofft immer noch auf eine Einsicht der Verantwortlichen. Die Aussagen des Bürgermeisters und der Vorwurf, die Jugendarbeit sei nicht offen für alle Gruppierungen und Jugendlichen stößt auf Unverständnis. Man sei im niederschwelligen Bereich angesiedelt und die Türe sei immer für alle Jugendlichen und Gruppen offen. Es sei zudem ein wichtiges Anliegen, gerade für Minderheiten da zu sein.
(Red.)
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