Google warnt vor Android-Angriffen – Samsung-Nutzer warten weiter auf Schutz
Am 1. Dezember hat Google eine dringende Sicherheitswarnung veröffentlicht und gleichzeitig ein Notfall-Update für alle Pixel-Geräte ausgerollt. Grund dafür sind zwei sogenannte Zero-Day-Lücken mit den Kennungen CVE-2025-48633 und CVE-2025-48572. Diese werden laut Google bereits aktiv von Angreifern genutzt. Die Schwachstellen ermöglichen einen sogenannten „remote denial of service“ – also das vollständige Lahmlegen eines Geräts aus der Ferne, ohne dass dafür spezielle Berechtigungen notwendig wären.
Während Pixel-Geräte umgehend abgesichert wurden, bleibt ein großer Teil der Android-Nutzer weiter verwundbar – vor allem jene mit Samsung-Smartphones. Für die meisten Modelle des südkoreanischen Herstellers sind entsprechende Patches bislang nicht verfügbar.
US-Behörden greifen ein – Samsung verspricht Besserung
Nur einen Tag nach Googles Mitteilung hat auch die US-Behörde für Cyber-Sicherheit und Infrastrukturschutz (CISA) reagiert. Sie warnte vor einer weiteren kritischen Schwachstelle im Android-Framework, die eine sogenannte „Privilegien-Eskalation“ ermöglichen kann. US-Behörden wurden verpflichtet, betroffene Geräte entweder sofort zu patchen oder bis zur Behebung außer Betrieb zu nehmen.
Samsung hat inzwischen eingeräumt, dass mehrere vom Project Zero-Team von Google gemeldete Schwachstellen bekannt und teilweise bereits behoben seien. Dennoch bleibt das Grundproblem bestehen: Die Verteilung von Sicherheitsupdates zieht sich bei Samsung häufig über Wochen – zu lange angesichts aktiver Angriffe.
Warum Samsung langsamer ist als Google
Die Ursachen für das verzögerte Update-Rollout bei Samsung liegen in der Struktur des Android-Ökosystems. Während Google bei seinen Pixel-Geräten sowohl die Hardware als auch die Software kontrolliert und Patches sofort ausspielen kann, muss Samsung Updates für eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle, Märkte und Netzbetreiber anpassen. Das bedeutet: Sicherheitspatches werden gestaffelt ausgerollt – teils erst Wochen nach Veröffentlichung der Schwachstellen.
Erst zwei Modelle – das kommende Galaxy S25 und ein einzelnes Gerät der Mittelklasse – unterstützen bislang Googles „Seamless Updates“. Diese Technik soll künftig ein schnelleres und reibungsloseres Einspielen von Updates ermöglichen.
Druck auf Android wächst
Im Vergleich zu Apple oder Google steht Samsung damit zunehmend unter Zugzwang. Während iPhones und Pixel-Geräte sicherheitsrelevante Updates oft binnen Stunden erhalten, müssen Android-Nutzer teils tagelang oder länger warten – und bleiben so unnötig angreifbar.
IT-Experten fordern deshalb schon länger eine strukturelle Reform des Android-Systems: Hersteller sollen künftig stärker verpflichtet werden, kritische Sicherheitslücken innerhalb kürzester Zeit zu schließen – unabhängig von Modell und Region.
Ob dieser Druck zu nachhaltigen Veränderungen führt, bleibt abzuwarten. Für Millionen Nutzer von Samsung-Geräten gilt vorerst: Vorsicht bleibt der beste Schutz.
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.