Geschichte der Deutschnationalen in Österreich

Er referiert zum Thema “Die Großdeutschen: vom ersten zum dritten Lager”. Vortragsbeginn ist um 17 Uhr im Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28). Der Eintritt ist frei.

In der österreichischen Parteiengeschichte werden traditionell drei weltanschauliche “Lager” unterschieden: Das christlichsoziale Lager, das sozialdemokratische Lager und als “drittes Lager” das deutschnationale Parteien-, Vereins- und Ideenspektrum. In der zu Ende gehenden Habsburgermonarchie war aber das dritte Lager noch das erste: zwar nie geeint, aber fast immer mit an den Schalthebeln der Macht. Die Großdeutsche Volkspartei und der Landbund tradierten das deutsch-freiheitliche Gedankengut schließlich in die Erste Republik, bis sie in den Sog des Nationalsozialismus gerieten. Diese Entwicklung wird der Historiker Lothar Höbelt (geb. 1956) in gewohnt pointierter Weise nachvollziehen. Höbelt lehrt Neuere Geschichte an der Universität Wien und ist aus TV-Diskussionen zu historischen und politischen Fragen bereits einem breiteren Publikum bekannt.

Erfolgreicher Start der Vortragsreihe

Der Vortrag findet in der Reihe “Kontinuität und Brüche – Österreich 1918 bis 1938” statt, die am 13. Februar mit einer sehr gut besuchten Veranstaltung mit dem Salzburger Historiker Ernst Hanisch zum Thema “Politische Kulturen in der ersten Republik” eröffnet wurde. Bis April stehen noch drei weitere Vorträge auf dem Programm. Auf Höbelt folgen zwei Pioniere der Vorarlberger Zeitgeschichtsforschung: Harald Walser behandelt am 12. März “Vorarlberg und der Nationalsozialismus vor 1938”, Meinrad Picher setzt am 26. März mit seinem Vortrag “Zwischen allen Fronten – Aufstieg und Fall des Arbeiterfunktionärs Meinrad Hämmerle” einen biographischen Schwerpunkt. Am 9. April folgt schließlich Archivar Wolfgang Weber mit “Elitenwandel und/oder Elitenkontinuität in Österreich und seinen Ländern”.

Alle Vorträge finden im Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28) statt. Sie beginnen um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Weitere Informationen: www.landesarchiv.at.