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„Fürchterliche Szenen in Dornbirn!“

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Am Samstag kam es in Dornbirn zu einer Rauferei, bei der auch Polizeibeamte angegriffen wurden. W&W sprach mit der Exekutive und einer Augenzeugin.
Video der Festnahme
Polizei attackiert

von Martin Begle & Lisa Purin/Wann & Wo

Die Polizei wurde vergangenen Samstag aufgrund einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der eine Person verletzt wurde, gerufen. Als die ersten Beamten dort eintrafen, befanden sich auf der Straße mehrere Alkoholisierte und Schaulustige, die die Amtshandlung zu stören versuchten und sogar die Beamten angriffen. Es kam zur Festnahme von drei Personen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Wie eine Augenzeugin gegenüber W&W berichtet, gab es ein großes Polizeiaufgebot mit Polizeihunden, das versuchte, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. „Die Szenen, die sich in der Dornbirner Innenstadt abspielten, waren fürchterlich. Viele Schaulustige versperrten Einsatzkräften den Weg. Es wurden sicher sechs Polizeistreifen gerufen. Auf der Straße standen überall Menschen, es war fast unmöglich, durchzukommen“, so die Augenzeugin.

„Cobra wird hinzugezogen“

Wie Horst Spitzhofer von der Landespolizeidirektion bestätigt, sei schon länger eine Zunahme der Gewaltbereitschaft gegen Exekutivbeamte zu beobachten. Dabei sei es unerheblich, ob es sich um Widerstand gegen die Staatsgewalt oder einen tätlichen Angriff handle, denn „in beiden Fällen wird Gewalt gegen die Polizeibeamten angewendet“. Auch wer sich aggressiv verhält, ohne einen körperlichen Angriff zu starten, könne angezeigt werden. Die Polizei reagiere mit Schulungen, entsprechender Ausrüstung und „bei Einsätzen mit erhöhtem Gefahrenpotenzial oder Gewaltbereitschaft kann und wird auch das Einsatzkommando Cobra hinzugezogen.“

 

Statements

Bane, 30, Bregenz: “Ich finde, es ist nicht ohne, wenn jemand gewalttätig gegen Polizisten vorgeht. Das sollte durchaus mit einer Gefängnisstrafe geahndet werden. In anderen Ländern, wo die Polizei beispielsweise gegenüber Demonstranten weniger human vorgeht, kann ich es nachvollziehen, wenn man versucht, sich zu verteidigen.”

Patrick, 31, Hohenems: “Meiner Meinung nach sollte man es viel härter bestrafen, wenn jemand gegenüber Polizisten Gewalt anwendet. Die Polizei ist zum Schutz der Bevölkerung da und erst recht, wenn Polizisten oder andere Einsatzkräfte an ihrem Handeln gehindert werden. Das ist für mich definitiv kein Kavaliersdelikt.”

Anil, 67, Feldkirch: “Polizisten, egalob Frauen oder Männer, gewalttätig anzugreifen, ist für mich prinzipiell absolut falsch. Wie so ein Handeln jedoch geahndet werden sollte, ist
meiner Meinung nach immer von der jeweiligen Situation abhängig und kann pauschal gar nicht so einfach festgelegt werden.”

Fakten

  • 17 tätliche Angriffe gab es 2017 gegen Polizeibeamte in Vorarlberg.
  • 97 Mal wurde 2017 in Vorarlberg Widerstand gegen die Staatsgewalt angezeigt.
  • 253 Verwaltungsanzeigen gab es 2017, weil Personen sich gegenüber Polizeibeamten aggresiv verhielten.
  • 5 Jahre Haft können bei Widerstand gegen die Staatsgewalt maximal drohen.
  • 2 Jahre Haft drohen, wenn jemand Beamte während einer Amtshandlung tätlich angreift.
  • 4 Mal jährlich absolvieren Polizeibeamte Schulungen, um bestmöglich reagieren zu können.
  • 3 Personen, die das Eingreifen der Polizei verhindern wollten, wurden am Samstagabend in Dornbirn festgenommen.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Wann & Wo!

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