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Freiwillig Tempo 30 in Haselstauden: Klappt das?

Was sagen Dornbirner zur freiwilligen Temporeduktion?
Was sagen Dornbirner zur freiwilligen Temporeduktion? ©VOL.AT/Mayer, VOL.AT/Griswold, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
In Haselstauden sollen Autofahrer freiwillig nur 30 km/h fahren. Und das noch vor der StVO-Novelle. Was halten Dornbirner davon?

Die Novelle der Straßenverkehrsverordnung, die Tempo 30 vor Kindergärten und Schulen ermöglichen würde, ist bisher noch nicht beschlossen. Trotzdem appelliert die Stadt Dornbirn bereits jetzt an Verkehrsteilnehmer, auf der Haselstauderstraße freiwillig Tempo 30 zu fahren. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann betont, dass eine solche Temporeduktion die Sicherheit erheblich erhöhen würde - auch für Kinder, die dort Schule und Kindergarten besuchen.

Diese Tafel ist in Haselstauden bereits aufgestellt. ©VOL.AT/Mayer
Die Baustelle für das künftige Kinder- und Veranstaltungshaus. ©VOL.AT/Griswold

"Es halten sich nicht so viele dran"

VOL.AT hat sich in Haselstauden umgehört, wie betroffene Dornbirner darüber denken. "Freiwillig finde ich es jetzt nicht so toll, es wäre besser, wenn es Pflicht wäre", meint eine junge Mutter aus Haselstauden, die ihr Gesicht lieber nicht vor der Kamera zeigen wollte.

Die junge Mama mit dem Kinderwagen bei der Schul-Baustelle an der Haselstauderstraße. ©VOL.AT/Mayer

"Es halten sich nicht so viele dran und ich glaube nicht mal, dass sie hier wirklich 40 fahren." Mit Tempo 30 wäre es aus ihrer Sicht "sicher sicherer" für die Kinder. "Ich merke es ja auch selber, wenn ich jetzt mit den Kindern unterwegs bin: Je langsamer sie fahren, desto besser eigentlich", gibt sie zu verstehen. "Ich würde auch eine Begegnungszone feiern oder, wenn man eine Radarbox aufstellen würde."

Die beiden Damen traf VOL.AT vor der Apotheke. ©VOL.AT/Griswold

"Es ist in Ordnung"

Sie finde gut, dass die Stadt das mache, erklärt Rosmarie Köldorfer gegenüber VOL.AT. "Der Verkehr, den wir mittlerweile haben, ist nicht mehr schön und ich finde es für Kinder einfach gut."

Rosmarie Köldorfer und Ilse Maier wohnen beide in Haselstauden. ©VOL.AT/Mayer

Ja, es sei in Ordnung, meint Ilse Maier. Sie könne sich ihrer Bekannten nur anschließen. Sie habe keinen Führerschein, verdeutlicht Köldorfer. Sie sei mit Fahrrad und Bus unterwegs. Auch Maier fährt schon seit Jahren nur noch Bus. Wenn sie ein Auto hätten, würden sich beide freiwillig an Tempo 30 halten.

Janine Schwendinger ist Betreuerin in der Kinderbetreuung "Schneeglöckchen" in Haselstauden. ©VOL.AT/Griswold

"Es funktioniert definitiv nicht"

"Tempo 30 ja, aber nicht freiwillig", meint hingegen Janine Schwendinger. Sie ist Betreuerin bei der Kinderbetreuung Schneeglöckchen an der Haselstauderstraße. "Es funktioniert definitiv nicht." Auch, wenn es irgendwann Pflicht wäre, müsste man kontrollieren und Blitzer aufstellen, ist sie sich sicher.

Tempo 30 bringe nur etwas, wenn es verpflichtend sei, so die Lustenauerin. ©VOL.AT/Griswold

Sie komme aus Lustenau und dort heize man mit 40 bis 50 km/h durch die Spielstraße. "Da interessiert es auch niemanden", verdeutlicht sie. Die Idee wäre allerdings toll. "Wenn es umgesetzt wird ja, dann ist es toll", betont sie.

Monika Ceric bei ihrem Auto vor der Haselstauder Apotheke. ©VOL.AT/Griswold

"Die Leute sind schon vernünftig"

Sie fahre teilweise sogar nur 20 km/h, meint Monika Ceric, die VOL.AT nach einem Einkauf in der Apotheke in Haselstauden traf. "Weil da ist der Kindergarten und die Schule", gibt sie zu verstehen.

Monika Ceric wohnt selbst in Haselstauden. ©VOL.AT/Mayer

Es sei verständlich, dass hier Tempo 30 Sinn mache. Sie sei auch einverstanden mit der Geschwindigkeitsbegrenzung in Haselstauden. Sie denke schon, dass man sich daran halte. "Die Leute sind schon vernünftig", ist sie sich sicher.

Max Trotter mit seinem Fahrrad bei der Poststelle in Haselstauden. ©VOL.AT/Mayer

"Überall Tempo 30 ist übertrieben"

"Freiwillig ist ok", meint Max Trotter, der oft mit dem Rad in Haselstauden unterwegs ist. Besonders mit den vielen Kindern und der Schule sei es perfekt.

Max Trotter.

"Überall Tempo 30 ist übertrieben", gibt er zu verstehen. Bei Gebieten mit Schule und Kindergarten müsse es sogar fast sein, dass man nicht schneller fahren dürfe. 100-Prozentig könne er schon jetzt sagen, dass sich viele daran halten werden, meint er.

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(VOL.AT/Mirjam Mayer und Natascha Griswold)

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