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FPÖ-Antrag auf Corona-U-Ausschuss eingebracht

Die FPÖ hat einen U-Ausschuss-Antrag zu Corona eingebracht
Die FPÖ hat einen U-Ausschuss-Antrag zu Corona eingebracht ©APA/TOBIAS STEINMAURER (Archivbild)
Wie angekündigt hat die FPÖ eine Antrag für einen U-Ausschuss in Sachen Corona eingebracht. Die Chancen auf Einsetzung sind vorerst gering. Die SPÖ will die angekündigte Expertenkommission zunächst ihre Arbeit machen lassen.
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In einem Corona-U-Ausschuss will die FPÖ unter anderem "geheime Absprachen" mit Organisationen wie dem "World Economic Forum"und Lobbyisten aller Art sowie "Zensur und Meinungsmanipulation" aufdecken. Angesichts der Formulierung des Antrags ist unwahrscheinlich, dass dieser das nötige Viertel der Abgeordneten für die Einsetzung eines Ausschusses erhält.

FPÖ beklagt in Antrag zu Corona-U-Ausschuss Hilfsmaßnahmen für Wirtschaft

Das beginnt schon bei der Begründung, in der von einer "unheiligen Allianz aus ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS" die Rede ist. Diese habe in Österreich gesundheitlich, rechtsstaatlich und ökonomisch schwere Schäden verursacht. Zu lesen ist da etwa von einer "Corona-Diktatur" durch die Maßnahmen (wobei diese freilich von der demokratischen Mehrheit beschlossen wurden). Viele Tausende seien "im Zuge von rechtsstaatlich-schädlichen Corona-Zwangsmaßnahmen" bestraft worden, schreiben die Antragssteller.

Beklagt werden auch die Milliarden, die wegen der Maßnahmen in die Wirtschaft gepumpt werden mussten, um einen volkswirtschaftlichen "Total-Kollaps" zu verhindern. Diese hätten zu einer immer schnelleren Staatsverschuldung und Inflationsentwicklung geführt.

In der medizinischen Einschätzung der Pandemie stützt sich die FPÖ in erster Linie auf einen Urologen. Was sonstige Maßnahmen betrifft, werden beispielsweise Berichte des Rechnungshofs etwa zu Pandemiemanagement und Corona-Hilfen angeführt.

SPÖ wird FPÖ Antrag zu Corona-U-Ausschuss vorerst nicht unterstützen

Formal will die FPÖ eine Untersuchung der politischen Verantwortung im Zusammenhang mit sämtlichen Corona-Maßnahmen. Eingriffe in Grund- und Freiheitsrechte sollen ebenso erörtert werden wie Beschaffungsvorgänge, Informationskampagnen, Impfung und "Repressalien" gegen Maßnahmen-Kritiker.

Um einen U-Ausschuss einsetzen zu können, braucht es im österreichischen Nationalrat ein Viertel der Abgeordneten. Das sind 46 Mandatare. Die FPÖ verfügt jedoch nur über 30. Das heißt, die Freiheitlichen brauchen entweder die Unterstützung einer der Regierungsparteien, was auszuschließen ist, der SPÖ oder der NEOS mit der freien Abgeordneten Philippa Strache. Zumindest die Sozialdemokraten haben aber bereits abgewunken und wollen die Arbeit der von der Regierung angekündigten Expertenkommission abwarten.

(APA/Red)

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