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Fast tausend Anklagepunkte gegen Entführer von Cleveland

Mögliche Todesstrafen-Forderung noch offen
Mögliche Todesstrafen-Forderung noch offen ©EPA
Die Anklageliste gegen den mutmaßlichen Entführer dreier Frauen in der US-Metropole Cleveland ist auf 977 Einzelvergehen angewachsen.
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Ariel Castro müsse sich unter anderem wegen Entführung, Vergewaltigung und sexueller Nötigung verantworten, entschied die Anklagejury im US-Staat Ohio am Freitag.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft umfasst die lange Liste den gesamten Zeitraum von der Entführung seines ersten Opfers im Jahr 2002 bis zur Befreiung aller drei Frauen Anfang Mai dieses Jahres. “Die heutige Anklageschrift bringt uns der Lösung dieses grausamen Falls näher”, sagte Staatsanwalt Timothy McGinty.

Todesstrafe wegen Mord an Ungeborenem?

Die Liste der Anklagepunkt hatte zunächst bloß einen Teil der fraglichen Zeitspanne und deshalb “nur” 329 Einzelvergehen umfasst. Weiter offen blieb am Freitag, ob die Anklageseite Castro wegen der Ermordung eines ungeborenen Kindes zum Tode verurteilen lassen will. Der 52-Jährige soll eines seiner Entführungsopfer während deren Schwangerschaft so brutal misshandelt haben, dass die Frau eine Fehlgeburt erlitt. Der hierfür in Erwägung gezogene Straftatbestand “aggravated murder” ermöglicht theoretisch die Verhängung der Todesstrafe.

Drei Frauen jahrelang gefangen gehalten

Castro soll drei zwischen 2002 und 2004 entführte junge Frauen über ein Jahrzehnt in seinem Haus festgehalten und immer wieder misshandelt und vergewaltigt haben. Der Fall kam durch die Flucht einer der Entführten mithilfe eines Nachbarn ans Licht und sorgte weltweit für Schlagzeilen.

Entführungsopfer brechen ihr Schweigen

Zwei Monate nach ihrer Befreiung haben sich die drei Entführungsopfer ihr Schweigen gebrochen und sich zu Wort gemeldet. In einem Video bedankten sie sich für die Anteilnahme und Unterstützung der Öffentlichkeit. In dem dreieinhalb Minuten langen, in der Nacht auf Dienstag auf YouTube veröffentlichten Video betonten die Frauen, dass sie auf dem Weg der Besserung seien. Zugleich baten sie darum, ihre Privatsphäre weiterhin zu respektieren:

(APA/ AFP/ red.)

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