Ob Mountainbike, Trekkingrad, Cargobike oder E-Bike - das Interesse am Radfahren steigt immer mehr an. Der Radanteil ist in Vorarlberg kontinuierlich gestiegen, rund 16 Prozent aller Alltagswege werden mit dem Rad zurückgelegt. Das freut nicht nur die Fahrradhändler, sondern wirkt sich auch positiv auf die Umwelt und Gesundheit aus. Der Fahrrad-Boom auf Vorarlbergs Straßen zeigt aber nicht nur positive Seiten. Leider steigt auch die Zahl der Unfälle und verletzen Personen. Zuletzt gab es im Ländle rund 670 Fahrradunfälle pro Jahr.
Steigerung der Verkehrssicherheit
"Rund 70 Prozent der Unfälle gehen auf Unachtsamkeit, Ablenkung, Vorrangverletzung oder Rotlichtmissachtung zurück", so Landesrat Marco Tittler. "Bei weiteren knapp zehn Prozent sind Drogen oder Alkohol im Spiel." Durch Bewusstseinsbildung, Schulungsangebote und Maßnahmen im Bereich des Straßenbaus soll die Sicherheit erhöht werden. Das Land setzt zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit, diese beginnen bereits im jungen Alter mit der flächendeckend angebotenen Fahrradprüfung. Die Radfahrprüfungen gehören zu den wenigen Aktionen, die auch während der gesamten Coronazeit durchgeführt wurden, um den Kindern ein möglichst sicheres und selbständiges Radfahren zu ermöglichen.

Maßnahmen im Verkehr
Unfallhäufungspunkte werden systematisch aufgewertet, begutachtet und Maßnahmen gesetzt. Ein aktuelles Beispiel sind die geplanten Umbauarbeiten im Bereich Engelkreisverkehr in Lustenau, um Konflikte zwischen motorisiertem Verkehr und Radverkehr zu reduzieren. Die Errichtung sogenannter "Tempobremsen" hat sich zudem bewährt. Sie erhöhen in Siedlungsbereichen die Sicherheit. Auch bestehende Beleuchtungsanlagen werden modernisiert. Generell liegt ein großes Augenmerk darauf, die Folgeschwere von Unachtsamkeit zu reduzieren - etwa durch Bankette oder Straßengestaltung. Mehrere Mitarbeiter der Abteilung Straßenbau haben auch die Ausbildung der "Road Safety Inspection" abgeschlossen.
"Fahr bewusst Rad"
Die Aktion "Fahr bewusst Rad" wurde von der Initiative Sicheres Vorarlberg initiiert. Sie baut auf den drei Bausteinen Analyse, Kooperation und Kommunikation auf. Aktuelle Unfallzahlen und Trends werden untersucht und die Maßnahmen angepasst. Der zweite Baustein bezieht sich auf die aktive Miteinbeziehung von Kooperationspartnern wie z.B. die Polizei, Städte oder Gemeinden. Die Kommunikation als drittes beinhaltet die digitale und analoge und praxisbezogene Vermittlung. Die Aktion soll kein einmaliger Entwurf sein, sondern flexible, für die Situation angepasste Maßnahmen beinhalten. Heuer wurden zum ersten Mal auch Webinare zum Thema E-Bike abgehalten, um radbegeisterte Senioren zu sensibilisieren. Ein neuer Radfolder enthält neben konkreten Sicherheitstipps eine Stadtkarte. Eingezeichnet sind die sichersten Radrouten der Stadt Bregenz. Auch Informationen über Pumpstationen, Radhändler, WC-Anlagen oder Spielplätze sind zu finden. Neben der Stadt Bregenz, ist auch in Dornbirn und Hohenems ein solcher Radfolder in Planung.

10 neue Radpolizisten
Mit dem uniformierten Fahrraddienst, kurz uFD, erhält die Landespolizeidirektion Vorarlberg nicht nur eine sinnvolle Ergänzung zum Dienstfahrzeug oder der Fußstreife, sie setzt auch ein sichtbares Zeichen für eine erhöhte Präsenz in Ballungsräumen. Der uFD ermöglicht laut Landespolizeidirektor Ludescher zusätzlich Einsatz-taktische Varianten. So kann auf bestehende Gegebenheiten eingegangen werden sowie den sich abzeichnenden Veränderungen entgegengewirkt werden. So sollen Unfälle im Radverkehr reduziert, das Sicherheitsgefühl erhöht und die Fallzahlen bei Delikten und Ordnungsstörungen reduziert werden. Zusätzlich werden die zehn neuen Radpolizisten bei Fahrradkursen vor Ort sein und das Verkehrsrecht näherbringen. Sei Anfang Mai sind vier Dienstfahrräder im Bezirk Bregenz im Einsatz. Der Fahrradstreifendienst wird im Herbst 2021 evaluiert. Fällt die Evaluierung positiv aus, ist geplant den uFD sukzessive auf alle Bezirke auszuweiten.
(VOL.AT)
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