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Evakuierung aus umkämpfter Stadt Sumy wird fortgesetzt

Die Evakuierung von Zivilisten aus der nordostukrainischen Großstadt Sumy soll am Mittwoch fortgesetzt werden.
Die Evakuierung von Zivilisten aus der nordostukrainischen Großstadt Sumy soll am Mittwoch fortgesetzt werden. ©AFP
Der Fluchtkorridor in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa sei bis 20.00 Uhr (MEZ) geöffnet, schrieb der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, in der Früh.
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Die Evakuierung von Zivilisten aus der nordostukrainischen Großstadt Sumy soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Der Fluchtkorridor in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa sei bis 20.00 Uhr (MEZ) geöffnet, schrieb der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, in der Früh auf Telegram. Auch das russische Verteidigungsministerium kündigte eine Feuerpause ab 8.00 Uhr (MEZ) an, um die sichere Flucht auch aus anderen Städten, wie etwa Kiew, zu gewährleisten.

6.700 Menschen aus Sumy gerettet

Laut russischem Verteidigungsministerium gibt es aus Kiew Korridore über Belarus nach Russland. Aus der ostukrainischen Großstadt Charkiw sei eine Fluchtroute in die russische Stadt Belgorod geplant, aus der Hafenstadt Mariupol nach Rostow am Don, hieß es.

Die Menschen können Schywyzkyj zufolge die Stadt mit eigenen Autos oder mit 22 Bussen verlassen. Dabei werde mit dem Roten Kreuz zusammengearbeitet. Das Verhandlungsteam habe die ganze Nacht daran gearbeitet. 6.700 Menschen sollen aus Sumy bereits gerettet worden sein. Es war bisher der einzige von fünf vereinbarten Fluchtkorridoren, der auch wirklich zu funktionieren schien.

Fluchtkorridor für Mariupol gefordert

Auch für die von russischen Truppen beschossene Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine besteht nach Angaben des Bürgermeisters eine Feuerpause. Damit könne ein sogenannter humanitärer Korridor geöffnet werden, durch den Zivilisten die Stadt verlassen könnten, sagt Dmytro Orlow. Die Busse, die in die Stadt führen, brächten Hilfsgüter für die Menschen mit. Auf dem Rückweg nähmen sie Zivilisten mit, die in die nahe gelegene Stadt Sapiroschschja gehen könnten.

Für das umkämpfte Mariupol fordere die Ukraine von Russland einen Fluchtkorridor nach Saporischschja, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Seit Tagen werde vergeblich versucht, Hilfslieferungen in die Hafenstadt zu bringen. In Mariupol warten nach Angaben des Roten Kreuzes 200.000 Menschen darauf, aus der Stadt zu kommen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ist die Lage katastrophal.

US-Verteidigungsministerium berichtet von russischer Militärkolonne

Das US-Verteidigungsministerium berichtete unterdessen von einer neuen russischen Militärkolonne, die von Nordosten her auf Kiew vorrückte. Die Hauptkolonne aus dem Norden war vor mehreren Tagen zum Stillstand gekommen. Kämpfe wurden unter anderem aus Malyn, Mykolajiw und Isjum gemeldet. In Malyn im Gebiet Schytomyr starben drei Erwachsene und zwei Kinder, als Bomben sieben Häuser zerstörten, wie der Zivilschutz in der Nacht auf Mittwoch mitteilte.

Zahl der Todesopfer steigt

Nach Angaben Schywyzkyjs stieg die Zahl der Todesopfer der schweren Luftangriffe auf Sumy auf 22. Darunter seien drei Kinder. Eine Bombe habe ein Privathaus getroffen und dort neun Menschen getötet, schrieb der Chef. Er veröffentlichte Fotos von völlig zerstörten Häusern und Trümmern auf den Straßen. In der Nähe der Großstadt Charkiw starben zwei Menschen, darunter ein sieben Jahre altes Kind, dem Zivilschutz zufolge beim Einschlag eines Geschoßes in ein Wohnhaus. Die Angaben sind unabhängig nicht zu prüfen.

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(APA)

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