ESC-Sieger JJ fordert Ausschluss Israels vom Song Contest 2026 in Wien

Der österreichische ESC-Sieger JJ (Johannes Pietsch) hat in einem Interview mit der spanischen Tageszeitung "El País" gefordert, dass Israel vom Eurovision Song Contest 2026 in Wien ausgeschlossen werden solle. "Es ist sehr enttäuschend, dass Israel überhaupt noch teilnimmt", sagte der 24-jährige Countertenor. Seine Äußerung sorgt wenige Tage nach dem ESC-Finale für neue Diskussionen rund um den politisch stark aufgeladenen Wettbewerb.
Kritik am Gazakrieg und Verweis auf Russland
JJ begründete seine Forderung mit dem andauernden Militäreinsatz Israels im Gazastreifen, bei dem laut internationalen Berichten über 50.000 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Er zog einen Vergleich mit dem Ausschluss Russlands 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine und forderte eine klare Linie der EBU ohne doppelte Standards.
Abstimmungsergebnis sorgt weiter für Diskussionen
Die israelische Sängerin Yuval Raphael, eine Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023, hatte beim ESC-Finale mit dem Song "New Day Will Rise" überraschend den zweiten Platz erreicht. Obwohl sie von den Jurys nur auf Platz 15 gesetzt wurde (60 Punkte), gewann sie mit 297 Punkten aus dem Publikumsvoting die Gunst der Zuseher:innen.
Mehrere Länder, darunter Spanien und Belgien, fordern mittlerweile eine Überprüfung des Televotings und kritisieren gezielte Mobilisierungskampagnen, insbesondere über soziale Medien.
JJ: Zensur von LGBTQ+Symbolen "Rückschritt"
JJ, der sich offen zur queeren Community bekennt, übte darüber hinaus Kritik an der Zensur von LGBTQ+Symbolen beim diesjährigen ESC. Er sprach von einem "Rückschritt in Richtung Konservatismus" in Europa und forderte von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) mehr Klarheit und Haltung. Sein Auftritt in Basel wurde von Fans und Medien vielfach als starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz gefeiert.
ESC in Wien 2026 steht unter politischem Vorzeichen
Mit seinem offenen Statement sorgt JJ kurz nach dem österreichischen ESC-Triumph für politischen Zündstoff. Ob und wie die EBU auf seinen Wunsch reagiert, bleibt abzuwarten. Auch die Debatte um das Abstimmungssystem und die politische Neutralität des ESC wird durch diese Entwicklung weiter befeuert.
Dass der nächste Wettbewerb in Wien stattfindet, verleiht der Diskussion zusätzliche Brisanz – nicht nur für Veranstalter und Politik, sondern auch für die ESC-Fangemeinde.
(VOL.AT)
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