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"Ein kleiner Befreiungsschlag"

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Serena Au Yeong und Anna Hagspiel holen bei den Czech Open in Prag Rang drei.

Es war ein Wochenende, das Mut macht. Bei einem Turnier der Kategorie BWF International Challenge in der tschechischen Hauptstadt spielte sich das Badminton-Duo bis ins Halbfinale. Ein Ergebnis, das nach schwierigen Monaten wie eine Befreiung wirkt.

Dürfen nach schwierigen Monaten wieder lachen: Anna Hagspiel (links) und Serena Au Yeong (rechts) ©Privat

Freude am Spiel zurückgewonnen

Nach einem Freilos in der ersten Runde trafen die beiden auf die Däninnen Maria Søgård Andersen und Rebecca Thorup. In einem intensiven Drei-Satz-Match zeigten sie Nervenstärke und setzten sich mit 21:6, 18:21 und 21:16 durch. "Das war eine 50:50-Partie", erzählt Hagspiel. "Wir wussten, dass es eng wird, umso schöner, dass wir es drehen konnten", so Hagspiel weiter.

Im Viertelfinale warteten erneut Gegnerinnen aus Dänemark: Lærke Hvid und Anna Klausholm. Dieses Mal spielten Au Yeong und Hagspiel mit beeindruckender Konsequenz – 22:20, 21:14 lautete das klare Ergebnis. "Wir haben es endlich wieder einmal geschafft, unsere Trainingsleistungen im Match umzusetzen", sagt Au Yeong. "Das hat großen Spaß gemacht."

Ein Schritt in die richtige Richtung

Im Halbfinale traf das Duo auf die Schwedinnen Malena Norrman und Tilda Sjöö. Trotz engagierter Leistung reichte es nicht zum Finaleinzug – 9:21, 17:21 lautete das Ergebnis. Doch von Enttäuschung keine Spur. "Man hat gemerkt, dass uns noch etwas Matchpraxis auf diesem Niveau fehlt", erklärt Au Yeong. "Aber wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung und haben alles rausgeholt, was möglich war."

Nationaltrainer Krasimir Yankov freute sich ebenfalls mit den beiden. ©Privat

Auch ÖBV-Nationaltrainer Krasimir Yankov fand lobende Worte: "Serena und Anna haben in Prag konstante und konzentrierte Leistungen gezeigt. Der Einzug ins Halbfinale bei einem Turnier dieser Kategorie ist ein positives Ergebnis und zeigt, dass sich beide in ihrer Entwicklung auf dem richtigen Weg befinden."

Nächster Halt Saarbrücken

Die beiden 24-jährigen ÖBV-Nationalkaderathletinnen mussten sich in diesem Jahr durch schwierige Phasen kämpfen. Verletzungen, mentale Belastung, Reha – vieles stand im Weg. Doch statt aufzugeben, kämpften sie sich zurück. "Wir sind immer noch ein bisschen auf der Suche nach unserer Form", sagt Au Yeong ehrlich. "Aber dieser Erfolg fühlt sich wie ein kleiner Befreiungsschlag an."

Bereits am kommenden Montag fliegen Au Yeong und Hagspiel weiter nach Deutschland. Beim World Tour Series 500-Turnier in Saarbrücken wollen sie Erfahrung sammeln und ihre Form stabilisieren. "Dort geht es für uns vor allem darum, wieder Matchpraxis zu holen und Schritt für Schritt besser zu werden", sagt Hagspiel.

Ihr Ziel: das aktuelle Weltranglistenranking von Platz 75 zu halten und wenn möglich leicht zu verbessern. "Unser bestes Ranking war 68", erinnert sich Au Yeong. "Darauf wollen wir wieder hinarbeiten."

(VOL.AT)

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