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Dunkle Jahreszeit birgt Gefahr für Fußgänger

©Canva
Aktuell häufen sich Verkehrsunfälle mit Fußgängern. Dunkelheit und schlechte Sichtverhältnisse bei Regen und Nebel leisten dabei einen merklichen Beitrag. Daher sollte das Motto speziell für Fußgänger lauten: "Sehen und gesehen werden."
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Um zu verdeutlichen, wie drastisch die Situation ist, hier drei beispielhafte Unfälle, allesamt in diesem Monat in Vorarlberg passiert, allesamt bei Dunkelheit.

Schwangere verletzt, 73-Jährige erfasst, 16-Jähriger gestreift

29.11: Eine 19-Jährige fuhr gegen 19.35 Uhr mit ihrem PKW auf der Bahnhofstraße (L 202) in Bregenz von Lochau kommend in Fahrtrichtung Hard. Zur selben Zeit wollte eine 73-Jährige den Schutzweg auf Höhe der Landespolizeidirektion in Bregenz überqueren, wurde dabei von der PKW Lenkerin übersehen und durch den Aufprall circa zehn Meter durch die Luft geschleudert. (LPD am 30.11.22)

25.11: Gegen 18 Uhr, war ein 16-jähriger Jugendlicher zu Fuß auf der Radetzkystraße unterwegs. Auf Höhe Regina-Ullmann-Straße querte der 16-Jährige den dortigen Schutzweg. Zeitgleich fuhr ein unbekannter PKW-Lenker die Diepoldsauer Straße entlang, übersah den Fußgänger und touchierte diesen mit dem Außenspiegel. (LPD am 29.11.22)

05.11: Gegen 17:30 Uhr wollte eine 25-jährige Schwangere die Lochbachstraße in Hard auf dem beleuchteten Schutzweg überqueren. Aufgrund des starken Regenfalls nahm ein 56-jähriger Pkw-Lenker aus Bregenz die Fußgängerin auf dem Schutzweg nicht wahr und erfasste diese frontal mit seinem Pkw. (LPD am 06.11.22)

Kürzere Tage - größeres Unfallrisiko

Auch die Statistik spricht eine klare Sprache: "Knapp die Hälfte der getöteten Zufußgehenden, nämlich 97 Personen, starb seit 2018 bei Dunkelheit", weiß ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé (Quelle: Statistik Austria). "Zwischen Oktober und Jänner ist der Anteil an Unfällen mit Fußgänger:innen am Gesamtunfallgeschehen deutlich höher als in den restlichen Monaten des Jahres". Die Statistik zeigt deutlich, dass über den Tag verteilt die meisten Unfälle mit Fußgängern zwischen 17 und 18 Uhr passieren - im Herbst und Winter ist es zu dieser Uhrzeit bereits dämmrig und dunkel. "Vergleicht man die drei Winter- mit den drei Sommermonaten, so geschehen im Winter zwischen 17 und 18 Uhr um 77 Prozent mehr Unfälle mit Personen, die zu Fuß unterwegs sind, als im Sommer. Hier ist eindeutig ein Zusammenhang zwischen früherer Dunkelheit und erhöhtem Unfallrisiko für Zufußgehende erkennbar", so Nosé.

"Sehen und gesehen werden"

Für Fußgänger sind helle Kleidung und optimalerweise Reflektoren sinnvoll, um frühzeitig gesehen zu werden. Dunkel gekleidete Personen sind bei schlechter Sicht erst ab einer Entfernung von 30 m von Kfz-Lenker:innen zu erkennen. Bei heller Kleidung verdreifacht sich die Entfernung auf bis zu 90 m. Reflektoren erhöhen die Erkennbarkeit auf eine Entfernung von rund 130-150 m.

Also: speziell während der dunklen Jahreszeit gilt es vor allem für Fußgänger und auch für Fahrradfahrer sich auf der Straße sichtbar zu machen. Diese sind nunmal die schwächsten Glieder der Verkehrskette, die die größte Gefahr laufen, übersehen zu werden. Und wenn man sich nicht sicher ist, ob man gesehen wurde, lieber einen Moment länger stehen bleiben, als eilig die Fahrbahn zu queren.

(VOL.AT)

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