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Drohnen im Anflug auf Österreich: So würde das Bundesheer reagieren

Auch die Pandur-Radpanzer sollen künftig mit modernen Drohnenabwehrsystemen ausgestattet werden.
Auch die Pandur-Radpanzer sollen künftig mit modernen Drohnenabwehrsystemen ausgestattet werden. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Früherkennung, Abwehr aus der Luft und vom Boden – so schützt Österreich seinen Himmel.

"Können wir eigentlich Drohnen abschießen?" wird der Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, auf der Plattform "X" von einem User gefragt. Seine Antwort ist kurz und knapp: "Ja." Aber wie würde das österreichische Bundesheer reagieren, wenn Drohnen im heimischen Luftraum auftauchen?

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Luftraumüberwachung

Die Flugmeldetruppe des Bundesheeres überwacht den österreichischen Luftraum ohne Pause – Tag und Nacht, an 365 Tagen im Jahr. Mit ortsfesten und mobilen Sensoren erstellt sie ein aktuelles Luftlagebild, das für Österreichs Sicherheit und Souveränität zentral ist, wie es auf der Seite des Bundesheeres heißt.

Radarsystem "Goldhaube"

Das Herzstück der Überwachung ist die "Goldhaube". Dieses Radarsystem erfasst auch kleine und schwer erkennbare Fluggeräte wie Drohnen. Im Neutralitäts- oder Verteidigungsfall könnte die Bevölkerung damit rechtzeitig vor einfliegenden Flugzeugen oder Drohnen gewarnt werden. Eine der Schlüsselstationen ist die ortsfeste Radarstation am Kolomansberg.

Abwehr durch Eurofighter

Wird eine Drohne im Luftraum erkannt, stehen die Eurofighter bereit. Mit ihren Bordkanonen können sie Drohnen gezielt ausschalten. Zwar verfügen die Jets auch über Raketen, deren Einsatz gilt jedoch als unverhältnismäßig teuer im Vergleich zu den oft kostengünstigen Drohnen.

Flugabwehr vom Boden

Zusätzlich zur Lufthoheit aus der Luft verfügt das Bundesheer über Flugabwehrkanonen, die vom Boden aus eingesetzt werden können. Verstärkung ist bereits bestellt: moderne Systeme von Rheinmetall, die künftig auf Pandur-Radpanzern montiert werden sollen. Sie sind speziell für Drohnenabwehr entwickelt, aber noch nicht im Einsatz.

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Risiko durch verirrte Drohnen

Nicht jede Drohne, die Österreichs Luftraum verletzt, verfolgt ein feindliches Ziel. Auch verirrte Drohnen aus Nachbarstaaten können gefährlich werden – spätestens, wenn sie unkontrolliert abstürzen. Deshalb setzt das Bundesheer auf eine flexible Kombination aus Radar, Flugzeugen und Bodenabwehr, um jede Situation abzusichern.

Bundesheer rüstet sich für Drohnenabwehr

Früherkennung

Österreich setzt auf das Radarsystem „Goldhaube“, das auch kleine und schwer erkennbare Objekte wie Drohnen aufspüren kann. Wird eine Drohne rechtzeitig im Luftraum entdeckt, kann die Luftraumüberwachung sofort reagieren.

Abwehr durch die Luft

Eurofighter würden aufsteigen, um die Drohne abzufangen. Mit den Bordkanonen der Jets könnten Drohnen abgeschossen werden. Grundsätzlich stehen auch Raketen zur Verfügung, diese sind jedoch im Verhältnis zu den Kosten einer Drohne sehr teuer und werden deshalb nur in Ausnahmefällen eingesetzt.

Abwehr vom Boden aus

Das Bundesheer verfügt über Flugabwehrkanonen, die ebenfalls gegen Drohnen eingesetzt werden können. Zusätzlich hat Österreich moderne Systeme bestellt: Rheinmetall-Abwehrkanonen, die auf dem Radpanzer Pandur montiert werden können. Diese sind speziell für die Drohnenabwehr ausgelegt, aber noch nicht geliefert.

Besonderheit bei Drohnen

Drohnen müssen nicht zwingend Österreich als Ziel haben – auch verirrte Fluggeräte stellen ein Risiko dar, weil sie unkontrolliert abstürzen können. Deshalb muss das Bundesheer in jedem Fall in der Lage sein, schnell und flexibel zu reagieren – sei es in der Luft oder vom Boden aus.

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