Von Günther Bitschnau (WPA)
Die Vorverlegung der Sperrstunde in Vorarlberg, Tirol und Salzburg auf 22 Uhr ab kommendem Freitag könnte zumindest in Teilen der Vorarlberger Gastronomie jetzt das Fass zum Überlaufen bringen.
Das zeigt zumindest ein offener Brief samt Video, den der Dornbirner Gastronom Gabriel Venturiello von Gabriel's Cucina am Dienstag auf seinem Facebook-Account veröffentlicht hat. Er richtet sich an die Bundesregierung, an die Landesregierung und an die Verantwortlichen der Stadt Dornbirn sowie im Video auch an die Wirtschaftskammer.
"Arbeiten ja, aber ohne Kostendeckung"
Venturiello schreibt darin unter anderem: "Das heißt für Barbetriebe, Kaffeehäuser, Beisl, Spunta und Restaurants, dass wir zwar arbeiten sollen, aber keine Möglichkeit haben, auf Kostendeckung zu kommen. Das ist der letzte Atem, den Ihr aus unseren Kehlen nehmt. Ich würde gerne Eure Argumente hören und wir sind gerne bereit für einen Dialog." Man würde gerne wissen, welche Logik hier dahinterstecke.
Die neue Sperrstunde werde jede Bar zum Schließen zwingen, so Venturiello. Jetzt würden die Menschen vermehrt zu Hause feiern und dort habe die Politik dann keine Handhabe mehr. "In der Gastronomie hättet Ihr diese gehabt." Der Dornbirner Gastronom mutmaßt, dass die Vorbereitung der Wintersaison in diesen drei Bundesländern zu dieser Regelung geführt habe. "Das ist ein hässlicher Grund. Ihr überlegt, was euch mehr bringt. Damit spielt Ihr Wirtschaftstreibende gegen Wirtschaftstreibende aus, das werden wir nicht zulassen."
Protestmaßnahmen in den Raum gestellt
"Ich bin der Meinung, wir werden wahrscheinlich jetzt auch einmal protestieren müssen, auch einmal auf die Straße müssen", so Venturiello in seinem Video. Er wolle alle demokratischen Mittel dafür nutzen. Venturiello forderte wiederholt ein Gespräch ein, um gemeinsam zu einer Lösung zu finden. "Bitte überlegt Euch diese Aktion noch einmal. Denn das kann es nicht sein."
Kritik an der Wirtschaftskammer
Auf wpa-Nachfrage sagte Venturiello, dass er wie viele andere Gastronomen auch dieses Vorhaben heute nur aus den Medien erfahren habe. Am Tag davor habe Landeshauptmann Markus Wallner noch kein Wort darüber verloren. "Wir bekommen keine Infos, es findet keine Kommunikation statt. Gar nichts. Die Wirtschaftskammer ist offenbar auch nicht mehr unsere Vertreterin. Von ihr wird fast alles gutgeheißen, was die Regierung vorgibt." Deshalb werde er sich jetzt in den nächsten Tagen darüber informieren, was notwendig sei, um eine Demonstration abhalten zu können.
Gabriel's Cucina gibt es seit 16 Jahren. Das Speiserestaurant beschäftigt sieben Mitarbeiter.
(Quelle: Wirtschaftspresseagentur)
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