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Donau-Sperre: Schiffe dürfen streckenweise wieder fahren

Die Sperre für den Schiffverkehr auf der Donau wurde teilweise aufgehoben.
Die Sperre für den Schiffverkehr auf der Donau wurde teilweise aufgehoben. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Nach einer vollständigen Sperre am Dienstag wurde der Schiffsverkehr auf der Donau heute nun teilweise wieder zugelassen.
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Stromaufwärts bis zur deutschen Grenze ist die Schifffahrt wieder möglich, wie das Mobilitätsministerium mitteilte. Weiterhin beeinträchtigt ist allerdings der Abschnitt ab Ennshafen-Wallsee: Dort ist die Sperre weiter aufrecht. In diesem Gebiet ist eine Weiterfahrt oder Ab- und Anlegen verboten.

Sperre für Schiffverkehr auf der Donau teilweise aufgehoben

Die Prognosen der kommenden Tage blieben gleich: Die Wasserpegel verbleiben laut Ministerium auf einem hohen Niveau und gehen tendenziell langsam zurück. Als Unsicherheitsfaktor wurde die Unvorhersehbarkeit einer Schneeschmelze durch die steigenden Temperaturen genannt. Wobei laut Angaben der Hydrographischen Dienste von Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark keine Verschärfung der Lage durch eine starke Schneeschmelze gegeben sei.

Wann die vollständige Aufhebung der Schifffahrtssperren entlang der Donau erfolgen kann, sei aktuell aber nicht klar. "Bis der Wasserstand auf ein ausreichend niedriges Maß zurückgegangen ist, wird es wohl noch dauern. Die Schifffahrtssperre stromabwärts ab Ennshafen bleibt aufrecht. Sicherheit muss nach wie vor Vorrang haben. Die Schifffahrtsaufsicht überwacht die Lage weiterhin kontinuierlich", hieß es von der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Donau: Über ein Drittel der Strecke wieder schiffbar

Die Donau ist in Österreich wieder zu gut einem Drittel schiffbar, berichtet der staatliche Wasserstraßenbetreiber viadonau. Derzeit würden die Wasserrinnen ausgemessen und Schäden, etwa an Begrenzungsbojen für den Schiffsverkehr, behoben. Rund 40 Mitarbeiter seien seit Sonntag Früh im Einsatz, glücklicherweise sei bisher niemand zu Schaden gekommen, so viadonau-Sprecher Christoph Caspar Mittwochnachmittag zur APA.

Mit Mehrkosten für den Wasserstraßenbetreiber sei zu rechnen, derzeit sei es aber für eine Kostenabschätzung zu früh. Mit den Anrainerstaaten entlang der Donau sei man in gutem Kontakt. Wie es weitergeht, lasse sich nur schwer abschätzen, letztendlich treffe das Verkehrsministerium die Entscheidung, ob bestimmte Abschnitte für die Schifffahrt freigegeben werden. Eine wichtige Rolle spiele hier auch das Schmelzwasser aus den Bergen.

Zu den Lehren aus den vergangenen Unwetter-Tagen meinte Caspar: "Es hat sich gezeigt, dass die realisierten Projekte der letzten Jahre funktioniert haben." Dies betreffe sowohl Dammsanierungen wie umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen im Verlauf unterhalb von Wien hin zur slowakischen Grenze. "Die Investitionen haben sich gelohnt", so Caspar. Unterm Strich lasse sich sagen: "Es ist relativ glimpflich ausgegangen." Derzeit sei eine Schiffbarkeit für den Personen- und Güterverkehr vor allem im Westen gegeben. Der entscheidende Wert sei der "Höchste Schifffahrtswasserstand" (HSW). Die Pegelstände können unter dem Link https://www.doris.bmk.gv.at/fahrwasserinformation/pegelstaende-und-p rognosen abgerufen werden.

Von Seiten der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer hieß es heute zur APA, dass im September-Monatsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre pro Kalendertag ca. 18.000 Tonnen an Gütern befördert wurden. In der Vergangenheit hatte die Logistikbranche mehrfach kritisiert, dass das Transportpotenzial der Donau leider zu wenig ausgeschöpft werden könne. Es fehle entlang der Gesamtstrecke durch Europa an den durchgehend befahrbaren Tiefen der Fahrrinne und der Hafenlogistik. Hierbei geht es - neben einer Kapazitätserweiterung - um trimodalen Verkehr, also einer weiteren Umschlagmöglichkeit der Waren zu Wasser, zu Land und in der Luft.

(APA/Red)

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