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Diese Vorarlberger Vizebürgermeisterin kritisiert die Corona-Maßnahmen

Pascal Pletsch (VOL.AT) pascal.pletsch@russmedia.com
"Absurde Corona-Maßnahmen", Steuergeldverschwendung und Verständnis für impfkritische Ärzte - diese und ähnliche Aussagen fällt die Vizebürgermeisterin einer Vorarlberger Stadt auf ihrem Social Media-Account und stößt damit auf wenig Freude bei ihren Parteikollegen.

Für Freizeit und Tourismus verantwortlich

Vor rund einem halben Jahr wurde Eva Peter in Bludenz als Nachfolgerin von Mario Leiter zur Vizebürgermeisterin der Alpenstadt gewählt. In einer Aussendung erklärt für Tourismus und Freizeit zuständige Politikerin noch im vergangenen Sommer die Schwierigkeiten als Verantwortliche dafür zu sorgen, dass die getroffenen Corona Maßnahmen eingehalten werden. Weiters ruft Peter in der Stadtzeitung "Bludenz Aktuell" Anfang des Jahres zur Impfung auf: "Bitte helfen sie mit einem kleinen Stich mit, dass diese Arbeitsplätze (gemeint im Tourismus) erhalten werden können."

Vize-Bgm. Eva Peter (Foto: Team Mario Leiter) ©Team Mario Leiter

Parteifreie Vizebürgermeisterin auf SPÖ Liste

Eva Peter, die zwar auf einem roten Ticket für die SPÖ Bludenz im Stadtrat sitzt, ist kein Parteimitglied. Vor allem was die Corona-Maßnahmen betrifft, vertritt die Jungpolitikerin privat aber offensichtlich eine entgegen der Parteilinie stehende Meinung, wie auf ihrem öffentlich einsehbaren Facebook Profil für alle zu lesen ist.

Kritik an Coronamaßnahmen und Impflotterie

Im Nationalrat wurde vor allem auf Drängen der SPÖ im Zuge der Impfpflicht-Debatte ein Belohungssystem in Form einer Impflotterie beschlossen. Dieses bezeichnet die Vizebürgermeisterin als absurd und "ein Wahn". Man solle dieses Geld sinnvoller einsetzen und an die Bediensteten im Gesundheitsbereich und Wirtschaftstreibende verteilen, die nach Meinung von Peter unter den "absurden Corona-Maßnahmen" zu leiden hätten.

Verständnis für impfkritische Ärzte

In einem weiteren Posting zeigt sie Verständnis für den offenen Brief von impfkritischen Ärzten, der in den vergangenen Wochen für viel Aufsehen gesorgt hat. Nicht zuletzt deswegen, weil sich unter den Unterzeichnenden auch Vorarlberger Ärzte finden, die teilweise offensichtlich bewusst gegen Corona-Maßnahmen verstoßen oder sich auch für den Einsatz des Pferdeentwurmungsmittels Ivermectin eingesetzt haben. Getitelt hat sie ihren Beitrag mit der Überschrift "Für freie Meinungsäußerung von Ärzten".

Ausweichende Antwort auf Anfrage

Eva Peter war telefonisch für VOL.AT nicht erreichbar und auch auf eine mehrere Fragen umfassende schriftliche Anfrage, gab es lediglich eine Antwort. Bei der Frage zu ihrem persönlichen Impfstatus verweist Eva Peter auf die ärztliche Schweigepflicht und Datenschutz. Weiters antwortet sie: "es obliegt Ihnen(!) selbst, welche Zitate Sie(!) von WissenschaftlerInnen zitieren". (sic) Obwohl nicht Teil der Anfrage hält Peter auch fest, dass die SPÖ Bludenz auch künftig für alle Menschen in gleichem Maße da sei, unabhängig ihrer Nationalität, Größe, Herkunft oder gar ihres Impfstatus. Unterzeichnet ist diese Antwort übrigens nicht nur von Eva Peter selbst sondern auch von der SPÖ-Stadträtin Catherine Muther sowie von Fraktionsobmann Bernhard Corn.

SPÖ Bludenz: Fraktion gespalten zu Aussagen von Peter

Doch innerhalb der Fraktion der SPÖ Bludenz sorgen die Aussagen der Vizebürgermeisterin sehr wohl für Diskussionen. Während ein Teil der Fraktion sich demonstrativ hinter Peter stellt, hat einer der Mitunterzeichner der Anfragebeantwortung an Peter, Fraktionsobmann Bernhard Corn, dann doch wenig Freude mit einzelnen Aussagen. Auf VOL.AT-Nachfrage erklärt Corn: "Die Äußerungen von Vizebürgermeisterin Peter sehe ich kritisch und sie entsprechen nicht der Bundesparteilinie." Er akzeptiere zwar ihre private Meinung, zumal sie ja auch kein SPÖ Parteimitglied sei, allerdings könne er ihre Aussagen nicht unterstützen. Vor allem in ihrer Funktion als Vizebürgermeisterin sei dies "schwierig". (VOL.AT)

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