Am Montag stand "Vorarlberg LIVE" ganz im Zeichen des Tages der Pressefreiheit. Mittelpunkt der Sendung stand die Geschichte von Julian Assange. Neben dessen Vater John Shipton und Nils Melzer, UNO-Sonderberichterstatter zum Thema Folter, war auch die Brandner Evelin Schallert, die sich seit Jahren für Assange einsetzt in "Vorarlberg LIVE" zu Gast.
"Verpflichtet gefühlt aufzustehen"
Sie habe durch eine E-Mail ihres Sohnes von der Situation Assanges erfahren. Darin berichtete Nils Melzer über die Zustände und die vermeintliche Verletzung von Menschenrechten. "Ich habe mich verpflichtet gefühlt aufzustehen", so Schallert im Interview mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer. Die Frage, ob Assange unschuldig sei, stelle sich für sie nicht und sei auch nicht wichtig. "Hat ein Mensch, weil er ein Verbrechen begangen hat, keinen Anspruch auf Menschenrechte?"
Während andere Aktivisten aufgrund ihres Einsatzes verfolgt werden, sagt Schallert sie fühle sich in Vorarlberg sehr sicher. Nach einer Protestaktion in London sei sie am Flughafen aber sehr lange und ausführlich durchsucht worden - das sei ihr zuvor noch nie passiert.
Angst habe sie aber vor Algorithmen. Mehrere ihrer Beiträge seien zensiert, die "Share"-Funktion gesperrt worden. "Ich frage mich, was sehen wir? Nur das, was die Big-Tech-Konzerne auch wollen?" Sie habe die Zensur erlebt und finde es sehr bedenklich. Die Presse sieht sie als fundamentale vierte Gewalt im Staat. "Alle autoritären Regime fangen als erstes damit an die Presse auszuhebeln."
(VOL.AT)
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