AA

Die Schweizer Zahnarztkette smile&more in den Konkurs geschlittert

Firmensitz von smile&more in St. Margrethen.
Firmensitz von smile&more in St. Margrethen. ©Google Street View
Gründer und Erfinder dieses Modells zum Betrieb von Zahnarztordinationen ist der frühere Bregenzer Zahnarzt Thomas Bischof - die smile&more-Zahnarztordination von Viktoria Bischof-Frick in Bregenz ist von diesen Insolvenzen nicht betroffen.

Die auch im Rheintal tätige Schweizer Zahnarztkette smile&more mit 13 Standorten in der Schweiz ist in die Insolvenz geschlittert.

Konkursverzeichnis

Das haben wpa-Recherchen ergeben. Entsprechende Eintragungen finden sich in den Konkursverzeichnissen der Kantone St. Gallen und Thurgau. Insgesamt sind mehr als zehn verschiedene Gesellschaften dieser Kette von der Insolvenz betroffen, die Verfahren laufen erst seit wenigen Tagen. Der Verwaltungssitz von smile&more befindet sich in St. Margrethen.

Keine Weiterführung laut Konkursamt

Auf wpa-Anfrage heißt es beim Konkursamt des Kantons Thurgau, dass die Unternehmensgruppe selbst bei Gericht vorstellig geworden sei, um ihre Überschuldung bekannt zu geben. Im Konkursverzeichnis heißt es, dass der Betrieb eingestellt worden sei und es keine Weiterführung gebe.

Dr. Thomas Bischof - ein Archivbild aus dem Jahr 2003

Bregenzer Zahnarzt Thomas Bischof als Gründer

Die Zahnarztkette smile&more geht auf ihren Gründer und Erfinder Thomas Bischof aus Vorarlberg zurück. Der frühere Bregenzer Zahnarzt hat die Kette zusammen mit Partnern vor etwa vier Jahren in der Schweiz gegründet. Die grundsätzliche Idee dahinter ist, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte bei smile&more angestellt sind und sich ausschließlich auf ihre zahnärztliche Tätigkeit und die medizinische Führung der Praxis konzentrieren können. Administrative und organisatorische Belange sowie diverse Investitionen werden von smile&more übernommen. 

Modell in Österreich bislang nicht möglich

Dass Thomas Bischof die Zahnarztkette smile&more ausgerechnet in der Schweiz gegründet hat, hängt damit zusammen, dass es in Österreich rechtlich nicht möglich ist, solche Modelle mit in Betriebsgesellschaften angestellten Zahnärzten umzusetzen.

Schließung am Laufen

Trotz mehrfacher Versuche der wpa konnte seit Donnerstagmorgen bei smile&more bislang niemand für eine Stellungnahme erreicht werden. In den wenigen Ordinationen von smile&more in der Schweiz, die heute noch besetzt waren, hieß es, dass die Schließung am Laufen sei. Die Entwicklung sei völlig überraschend gekommen.

Bregenzer Zahnarztpraxis von Viktoria Bischof-Frick nicht betroffen

Mit den Insolvenzverfahren in der Schweiz nichts zu tun hat übrigens die Bregenzer Zahnarztordination von Zahnärztin Viktoria Bischof-Frick. Dass diese Zahnarztpraxis derzeit noch das smile&more-Logo führt, hängt mit einer gemeinsamen Historie zusammen. Denn Bischof-Frick hat die Praxis mit diesem Logo 2019 von Thomas Bischof (nicht verwandt) übernommen und selbstständig weitergeführt. Deshalb gibt es auch keinen Zusammenhang mit den Schweizer smile&more-Gesellschaften.

Nach Lochau übersiedelt

Per 1. Juli 2023 übersiedelt diese Bregenzer Zahnarztpraxis nach Lochau. Dann ist auch das gemeinsame Logo Geschichte. Die Vorbereitungen für diese Übersiedlung würden schon länger als ein Jahr dauern, so Bischof-Frick auf wpa-Anfrage.

(Text: Günther Bitschnau, wpa)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Die Schweizer Zahnarztkette smile&more in den Konkurs geschlittert