"Den Wald vor lauter Preistreiberei nicht sehen"

Industrielle Sägereikonzerne würden die Preise treiben. Erste notwendige Schritte wären für die Grünen eine CO2-Bepreisung für Rohstoffe und eine Öko-Bilanz für lokal gewachsenes Holz.
"Während die Preise für Bauholzprodukte zu Ungunsten von Schreinereien und sozialem, klimafreundlichem Wohnbau in die Höhe schießen, bekommen die Waldbesitzer:innen erschreckend wenig für ihr geschlägertes Holz", sieht der grüne Klubobmann Daniel Zadra Feuer am Dach.
In einer gemeinsamen Anfrage mit Bernie Weber und Christoph Metzler von den Grünen wendet er sich an die zuständigen Landesräte Marco Tittler und Christian Gantner, um Ursachen und Maßnahmen zu eruieren. Vieles deute darauf hin, dass industrielle Sägereikonzerne die Preise treiben und von der künstlichen Holzverknappung profitieren, so Grüner Wirtschaftssprecher Weber. Mit drastischen Folgen: "Heimische Schreinereien müssen trotz bester Auftragslage ihren Betrieb einstellen, Hunderttausende zuwachsende Vorratsmeter Wald bleiben ungenutzt."
Regionale Wertschöpfung
Zweifelhafte Importe und Exporte, begünstigt durch niedrige Transportkosten, verschärfen die Notlage. Einmal mehr werde deutlich, dass sich ohne nachhaltige Wirtschaftskreisläufe die Gewinne in wenigen Händen und zu einem guten Teil auch außerhalb von Vorarlberg konzentrieren. "Holz wird zum Spekulationsobjekt statt zur Ressource für klimafreundliche Wertschöpfung und leistbares Wohnen in der Region", kritisiert Grüner Wohnbausprecher Metzler: "Eine CO2-Bepreisung für Rohstoffe und eine Öko-Bilanz für lokal gewachsenes Holz wären Schritte in die richtige Richtung."
Rhomberg sieht die Lage kritisch
Trotz voller Auftragsbücher sieht sich die heimische Branche genau mit diesen Problemen konfrontiert. "Einerseits bleibt es schwierig, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Andererseits ziehen angesichts der Materialknappheit die Rohstoffpreise an. Holz ist aktuell ein besonders rares Gut", informiert Hubert Rhomberg gegenüber VOL.AT.
(VOLAT)
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