"Den Ärzten wird sehr viel angeschafft"
Zumindest in zwei Dingen war sich Ärztekammerpräsident Burkhard Walla mit Gesundheitsminister Johannes Rauch einig, nämlich die Abschaffung der Coronagesetze und die Trennung der Finanzierung von ambulantem und stationärem Bereich. "Die Bereinigung dieser Struktur macht Sinn, es bleibt aber die Frage, in welche Hand man das gibt", sagte Walla bei "Vorarlberg LIVE".
"Corona wird immer wieder einmal wellenweise auftreten"
Er brachte den Vorschlag der Österreichischen Ärztekammer ins Spiel, wonach der Ambulanz- und niedergelassene Bereich über die Kassen und der stationäre über die Krankenhäuser sowie Länder finanziert werden soll. Das für die Jahresmitte angekündigte Auslaufen der Coronagesetze hält Burkhard Walla aus medizinischer Sicht vertretbar: "Es bleibt eine Herausforderung, weil Corona sicher immer wieder einmal wellenweise auftreten wird, aber es ist sicher richtig, zu einer gewissen Form der Normalität zurückzukehren."
Die ganze Sendung
Verwundert zeigte sich der Ärztekammerpräsident allerdings über die Kritik von Rauch, wonach Vorarlberg die Einrichtung von Primärversorgungseinheiten (PVE) blockiere. "Wir sind eigentlich die gewesen, die immer am meisten Interesse hatten, solche PVE zu etablieren", stellte er klar. Er sieht das Problem eher im Primärversorgungsgesetz und erklärt: "Die Länder wollen die Möglichkeit, dass Ärzte vor Ort als erste solche PVE besetzen können, nicht mehr. Sie möchten das selbst in die Hand nehmen." Auch den Vorwurf, die Ärztekammern hätten zu viel Macht, ließ Walla nicht gelten. "Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit unseren Systempartnern und bringen auf politischer Ebene viel weiter, aber auch wir Ärzte wollen unsere Interessen vertreten", betonte er. "Wir sind in einem Gesundheitssystem, wo uns ohnehin sehr viel angeschafft und die Gestaltungsmöglichkeit gering wird."
Beim Wahlarztthema konterte Walla: "Der schnellste Weg in die Zwei-Klassen-Medizin ist die Abschaffung des Wahlarztrückersatzes, der angedacht wird." Es wäre sinnvoll, wenn alle den Patienten in den Vordergrund stellen würden.
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT/VN)
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