Engagierte BürgerInnen rund um Klaus Begle in Hohenems und Mechtild Bawart in Rankweil haben gemeinsam mit der Bewegung Uns reicht‘s aufgerufen, am Sonntag gegen die spaltende Politik der Bundesregierung ein Zeichen zu setzen. Diesem Aufruf sind insgesamt etwa 1500 Menschen gefolgt.
Ihren Unmut über die menschenunwürdige Asylpolitik der Regierung haben in ihren Reden unter anderen Gerhart Hofer, Annibe Riedman und Reinhold Bilgeri in Hohenems und Pfarrer Wilfried Blum, Mechtild Bawart und Andreas Postner in Rankweil zum Ausdruck gebracht. Hofer, Direktor der Kathi-Lampert-Schule betonte die demokratische Errungenschaft der Menschenrechte, die wir uns immer wieder vor Augen führen sollten. Pfarrer Blum rief zum Mut, sich gegen eine menschenunwürdige Politik zu stellen auf und nahm auch die österreichischen Bischöfe in die Pflicht, unmissverständlich auf bedenkliche Tendenzen in der aktuellen Politik hinzuweisen. Statt gutgemeinter Worte seien klare Zeichen nötig, so der Pfarrer von Rankweil in seiner Rede vor der St. Josef-Kirche.
Architekt Postner setzte sich in seiner Rede stark gegen die Ausgrenzung sozial schwacher Menschen, egal welcher Herkunft ein und betonte „was wir haben, gehört uns nur zufällig“. Die Diskreditierung der Willkommenskultur von vielen freiwillig engagierten Menschen in Vorarlberg bezeichnete er wortwörtlich als „schäbig“. Von besonderer Bedeutung sei es die Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Aus seiner Perspektive als Architekt zeigte er auch die Notwendigkeit von leistbarem Wohnraum auf, der sozial Schwachen unabhängig von ihrer Herkunft ein würdiges Leben ermöglicht. Dabei sei es essenziell, Ghettobildungen zu vermeiden. Die überparteilichen Demonstrationen verliefen friedlich, am Schluss legten sich die Menschen auf den Boden, um das
Darniederliegen von Menschlichkeit und der Demokratie zu demonstrieren. Das gemeinsame Aufstehen, der Ruf nach einer menschlichen Politik hatte eine besondere Kraft. Nächsten Sonntag wird wieder um 10:30 Uhr in Hohenems demonstriert.
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