Das Coronavirus sorgt dafür, dass in Österreich nicht nur Schutzmasken knapp werden sondern auch Desinfektionsmittel. Die Nachfrage nach dem Hygieneartikel ist stark gestiegen. Eine Schweizer Brennerei hat daher bereits reagiert und auf die Produktion von Desinfektionsmittel umgesattelt (VOL.AT berichtete). Wie die Wirtschaftspresseagentur am Freitag mitteilte haben sich unter Koordination von WISTO und der Smart Textiles Plattform die Grabher Group, Getzner, Bandex, die Stickerei Hämmerle und Wolford sowie Tecnoplast zusammengeschlossen, um mit der Produktion von Schutzmasken zu beginnen. Kurzfristig umsatteln könnte auch Fruchtsaft Pfanner in Lauterach, wenn es ein Notstand erforderlich machen würde. Der Vorarlberger Fruchtsafthersteller Pfanner wäre ebenfalls in der Lage, Desinfektionsmittel herzustellen, falls dies nötig wäre.
Rein technisch möglich
"Es ist korrekt, dass es für Pfanner aus rein technischer Sicht möglich wäre, Desinfektionsmittel herzustellen", bestätigt Unternehmenssprecherin Bettina Hillberger auf VOL.AT-Anfrage. Zum gegebenen Zeitpunkt sei es für die Firma Pfanner nicht angedacht, neben der laufenden Produktion von Getränken auch Desinfektionsmittel herzustellen.
Offene Fragen
"Grundsätzlich, rein technisch, kann ich Desinfektionsmittel herstellen. Der Prozess ist nicht das Problem", verdeutlicht Geschäftsführer Peter Pfanner im VOL.AT-Telefoninterview. Was nicht abgeklärt sei, sei die Frage, ob es rein rechtlich für Desinfektionsmittel bestimmte Vorgaben und Auflagen gebe. Auch was die Ausgabe an Ärzte, Spitäler oder Privatpersonen angehe. Das andere Thema sei in welche Gebinde man abfüllen dürfe, ohne in eine Gefahrengutsituation zu kommen. "Wir reden ja bei Desinfektionsmittel über 99-prozentigen Alkohol und hier gibt es wahrscheinlich Gesetze, ab welcher Größe es normal vertrieben werden darf und ab welcher Größe es als Gefahrgut gilt, da es im Prinzip entzündbar ist", sagt Peter Pfanner zu noch offenen Fragen über die Herstellung. Auch die Deklaration und Logistik sei bisher unklar.
"Produzieren rund um die Uhr"
Es sind Gerüchte im Umlauf, nach denen die Genehmigung vom Staat bereits bestehen soll, auch die Steuern für Hochprozentiges sollen bereits gefallen sein. Das stimme laut Pfanner so nicht. Das Einzige, das intern besprochen worden ist, sei, ob man Desinfektionsmittel für die Mitarbeiter intern und den Eigenbedarf im Betrieb ausmische. "Natürlich geht es auch um die Frage der Alkoholsteuer", erklärt Pfanner. "Ich denke, da wird zu viel geredet."
Hohe Nachfrage nach Fruchtsäften
Aktuell gebe es, auch durch Hamsterkäufe, viel Nachfrage nach Pfanner-Produkten. "Wir produzieren zurzeit schon rund um die Uhr, um den Saft raus zu bringen", so Pfanner gegenüber VOL.AT. "Aber rein theoretisch, wenn es ein Problem gäbe und der Staat hier flexibler ist und den Notstand hätte, dann könnte man sicher mit uns reden", sagt Peter Pfanner abschließend.
(VOL.AT)
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