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Bundeskanzler Kurz: "Es wird keine Impflicht geben"

Gegen das Coronavirus wird es keine verpflichtende Impfung geben.
Gegen das Coronavirus wird es keine verpflichtende Impfung geben. ©APA/DPA/CHRISTOPH SOEDER
Bundeskanzler Sebastian Kurz bestätigte am Freitag, dass es keine Corona-Impfpflicht geben werde. Und man werde keinen Impfstoff zulassen, der nicht auch erprobt ist.
Kanzler Kurz macht Hoffnung für das Jahr 2021

Sollte in Österreich ein Corona-Impfstoff zugelassen werden, werde dieser sicher sein. Das sagte am Freitag Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), um verunsicherten Menschen die Angst zu nehmen. "Ich garantiere, dass die österreichischen Behörden nur einen Impfstoff zulassen werden, der erprobt ist." Er bekräftigte, dass es "keine Impfpflicht geben wird". "Wer sich nicht impfen möchte, muss es nicht tun."

Coronakrise kürzer als gedacht

Kurz zeigte sich in seiner Bilanz- und Ausblick-Rede überzeugt, dass eine Rückkehr zur Normalität bis Sommer 2021 möglich sei. "Das Jahr 2020 war bisher ein herausforderndes und in jeglicher Hinsicht noch nie da gewesenes Jahr, ein Jahr, das uns allen schon bisher viel abverlangt hat. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt schön langsam Licht am Ende des Tunnels. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Coronakrise kürzer andauern wird, als viele Experten ursprünglich vorhergesagt haben", so Kurz.

Es sei aus heutige Sicht sehr wahrscheinlich, "dass wir bereits nächsten Sommer zu unserer gewohnten Normalität zurückkehren werden können". Fortschritte in der Entwicklung von Schutzimpfungen und Behandlungen sowie immer schnellere Testmethoden sollten dies möglich machen, sagte Kurz. Er schloss auf Nachfragen einen neuerlichen Lockdown zwar nicht explizit aus, aber er sagte, dass "wir alles tun, um das zu verhindern".

Wissenschaftliche Erkenntnisse

"Wir kennen das Virus heute viel besser, als dies noch im Frühling der Fall war. Wir verstehen es wissenschaftlich genauer. Wir wissen mehr darüber, wie man sich ansteckt, für wen es besonders gefährlich ist und wie man es behandelt. Alleine das ist schon ein wesentlicher Fortschritt", so der Kanzler.

Klar sei aber auch, "dass in den nächsten Monaten noch eine herausfordernde Zeit vor uns liegt". Es kommen der Schulbeginn und auch die kältere Jahreszeit. Viele Aktivitäten verlagern sich wieder von draußen nach drinnen. Dazu komme noch die alljährliche Grippewelle. Dadurch könne sich die Situation sehr schnell wieder zuspitzen, sagte Kurz und kündigte an, dass die Regierung kommende Woche eine Evaluierung der aktuellen Lage vornehmen werde.

Covid-19 bleibt weiter Teil des Alltags

"Es werden Wellenbewegungen sein, mit Erfolgen und Rückschlägen, mit Verschärfungen und Lockerungen. Wir werden dabei stets nach dem bewährten Zugang agieren - so viel Freiheit wie möglich, so viele Einschränkungen wie notwendig."

Auch wenn die vergangenen Monate sehr hart gewesen seien, sei Österreich bisher gut durch diese Krise gekommen, bilanzierte der Kanzler. Er appellierte an die Bevölkerung, auch diesen Herbst und Winter "so diszipliniert wie möglich" zu bleiben.

Kurz hat den Sommer über "reflektiert"

Dass er heute alleine aufgetreten ist ohne Koalitionspartner, begründete Kurz damit, dass er den Sommer dazu genutzt habe, um zu reflektieren und es ihm ein Anliegen gewesen sei, sich an die Bevölkerung zu wenden. Aber bereits kommende Woche werde man wie gewohnt mit dem Koalitionspartner zu viert auftreten. "Wir sind ein Team, aber es ist üblich, nicht nur als Zwillingspärchen aufzutreten, sondern auch alleine einen Auftritt zu absolvieren."

(APA/red)

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