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Bludenz: Wirbel um Pläne für die Südtiroler Siedlung

Alpenländische Wohnbaugesellschaft sieht Lebensdauer der Gebäude dem Ende zugehen - Bürgermeister Tschann sieht Diskussionsbedarf.
Alpenländische Wohnbaugesellschaft sieht Lebensdauer der Gebäude dem Ende zugehen - Bürgermeister Tschann sieht Diskussionsbedarf. ©Screenshot VOL.AT
Große Verunsicherung herrscht bei den Bewohnern der 370 Wohnungen der Bludenzer Südtiroler Siedlung. Die Alpenländische gemeinnützige Wohnbaugesellschaft hat vor wenigen Tagen die Mieter darüber informiert, dass leerstehende Wohnungen nicht mehr oder nur noch sehr kurzfristig vergeben werden und sich „die Lebensdauer der Gebäude ihrer Siedlung dem Ende zuneige“.
Bludenzer Südtiroler Siedlung seit 1940

Der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann war zum Thema am Freitagabend bei "Vorarlberg LIVE" zu Gast.

„Für uns gibt es da noch sehr viel Gesprächsbedarf. Wir lassen die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Sorgen und Nöten sicher nicht allein“, kündigt dazu Simon Tschann an. Im Schreiben der Alpenländischen heißt es wörtlich: „Die Erhaltung der Südtiroler Siedlung ist wirtschaftlich und verglichen zu heutigen ökologischen Standards nicht mehr vertretbar.“ Darüber habe man die Stadt Bludenz informiert, ein gemeinsamer Diskussions- und Planungsprozess werde nun gestartet. Für die aktuellen Mieter ändere sich nichts, betont die Alpenländische in ihrem Informationsschreiben.

Tschann hat noch viele Fragen

„Für mich als Bürgermeister ist das der Auftakt zu einem gemeinsamen Entwicklungsprozess. Bisher liegen noch keinerlei Details vor.  Wir haben in diesem Zusammenhang sehr viele Fragen. Alle vier Fraktionen der Stadtvertretung haben das klar zum Ausdruck gebracht. Als Bürgermeister setze ich mich dazu mit den über 700 Bewohnern – wenn derzeit auch nur eingeschränkt möglich – zusammen, um ihre Bedenken, Ängste und Nöte zu hören“, so Tschann. Auch Gespräche mit der Alpenländischen Wohnbaugesellschaft seien für kommende Woche schon fixiert worden. Der Ablauf des Prozesses, Projektzeitplan, Denkmalschutz, wie auch Fragen zu den Mietverträgen sowie möglichen Ersatzwohnungen und auch die Miteinbeziehung der Bewohner und der Vertreter der Stadt seien ein paar der Themen, die es noch zu klären gelte.

Leiter sieht Tschann gefordert

Das Team Mario Leiter fordert in einer Aussendung am Freitagabend den Bürgermeister als Obmann des Wohnungsausschusses und künftiges Aufsichtsratsmitglied der Alpenländischen Heimstätte auf, sich für die Mieter und Mieterinnen einzusetzen und Klarheit zu schaffen. Im Diskussions- und Planungsprozess müsse der Bürgermeister klar Stellung beziehen.

Viele Mieter würde schon längere Zeit in der Siedlung wohnen und hätten auch einiges in Heizungen und Wohnungen investiert. Das könne nicht alles vergebens sein, so das Team Mario Leiter.

Das Fehlen eines Ortsvorstehers zeige sich um diese Thematik einmal mehr ganz deutlich. Die politische Mehrheit in der Stadt habe eine solche Verbindungsperson zwischen Stadt, Wohnbaugenossenschaft und Mietern aber verhindert. Das Team um Vizebürgermeister Mario Leiter hat in der öffentlichen Sitzung der Stadtvertretung dahingehend eine dringliche Anfrage an den Bürgermeister gestellt.

Baustart 1942

Der Bau der ersten Objekte der Südtiroler Siedlung erfolgte in den Jahren 1942 bis 1947. Bis in die 60er Jahre wurde der Gebäudekomplex immer wieder erweitert.

(VOL.AT)

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