In den Vorarlberger Krankenanstalten kommt es vermehrt zu gewaltsamen Attacken durch Patienten auf die Spitalsmitarbeiter. FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi befragte ÖVP-Gesundheitslandesrat Christian Bernhard im Rahmen einer schriftlichen Anfrage zur Sicherheitslage in den Vorarlberger Spitälern.
Bereits 31 Übergriffe im 1. Halbjahr 2018 am LKH Feldkirch
Aus der Beantwortung geht hervor, dass es im LKH Feldkirch im 1. Halbjahr 2018 bereits zu 31 von Mitarbeitern gemeldeten Vorfällen gekommen ist, während es im gesamten Jahr 2017 noch 16 Fälle waren. Auch im LKH Bregenz liegen die im 1. Halbjahr gemeldeten 19 Vorfälle bereits über jenen des gesamten Vorjahres (17 Fälle). Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil um verbale und körperliche Übergriffe. “Aus den Landeskrankenhäusern Hohenems, Bludenz und Rankweil liegen keinerlei Zahlen und Daten zu den gewaltsamen Übergriffen vor”, führt Bitschi aus. Diese würden offensichtlich überhaupt nicht dokumentiert.
Bitschi sieht Handlungsbedarf
Christof Bitschi sieht nach den nun bekannt gewordenen Zahlen Handlungsbedarf. “Die Beantwortung meiner Anfrage bestätigt die jüngsten Medienberichte über die zunehmende Gewalt an unseren Krankenhäusern. Die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen sind aufgrund der besorgniserregenden Steigerung der gewaltsamen Übergriffe auf Mitarbeiter offensichtlich nicht ausreichend”, so Bitschi. So verweist er darauf, dass in den Krankenhäusern in Bregenz und Feldkirch nur an einzelnen Tagen Sicherheitspersonal vor Ort im Einsatz sei, während in den Spitälern Bludenz, Hohenems und Rankweil ein entsprechender Sicherheitsdienst überhaupt fehle.
FP-Chef will Sicherheitskonzept
FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi fordert deshalb die Umsetzung eines maßgeschneiderten Sicherheitskonzeptes für die Vorarlberger Spitäler, um die Situation für das Krankenhauspersonal zu verbessern. Neben einem verstärkten Einsatz von Sicherheitsdiensten, wäre etwa auch die Einführung von Body-Cams für das Sicherheitspersonal anzudenken. “Eines ist klar: Mit dem Schönreden von Problemen, wie es Landesrat Bernhard in seiner Anfragebeantwortung versucht, kommen wir nicht weiter. Die Probleme, etwa auch der oft vorhandene kulturell bedingte mangelhafte Respekt gegenüber weiblichen Mitarbeitern, müssen klar angesprochen und dürfen nicht akzeptiert werden. Falsche Toleranz hat hier nichts verloren. Die Mitarbeiter gehören bestmöglich geschützt. Darauf haben sie ein Recht”, so Bitschi.
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